Frachtraten werden weiter sinken
Die Frachtraten werden in der zweiten Jahreshälfte weiter nachgeben. Das schließen wir aus den Geschäftserwartungen der beiden großen Container-Reedereien Moeller-Maersk und MSC (Mediterranean Shipping Company). Tendenziell deutet sich der Rückgang bereits im Verlauf des aktuellen Jahres an.
Zwei Gründe für sinkende Frachtraten
Für die Erwartung gibt es zwei Gründe. Erstens kommen in den nächsten Monaten viele neue Containerschiffe auf den Markt. Während der letzten Boomphase der Frachtraten wurden viele Schiffe in Auftrag gegeben. Und viele nicht ausgelastete Werfen haben die Aufträge sofort in Angriff genommen. In den kommenden Monaten kommen diese Schiffe nun nach und nach auf den Markt.
Zweitens gehen Moeller-Maersk und MSC übereinstimmend davon aus, dass die Erholung der Weltwirtschaft nicht so stark sein wird, dass die zusätzlichen Container-Kapazitäten schon bald ausgelastet sein werden. Im Gegenteil: Moeller-Maersk zeigt, dass das Frachtvolumen - gerechnet in Containern - schon im ersten Quartal 2023 um 9,4% ggü. Vj. gefallen ist. Parallel dazu haben die Frachtraten übermäßig stark um 37% nachgegeben.
Fazit: In den nächsten Monaten werden die Frachtraten auf wichtigen Routen weiter sinken. Denn es werden viele neue Containerschiffe in Betrieb genommen. Die Zahl ist so groß, dass die Abwärtsbewegung der Frachtraten voraussichtlich das volle Jahr 2024 anhalten und erst 2025 auslaufen wird.
Hinweis: Anleger, die erwägen, jetzt in Container-Schiffe zu investieren, sollten die Preisprognosen der Reedereien berücksichtigen und die Kalkulation der einzelnen Schiffe hinterfragen.