Die SEB überzeugt mit Handarbeit
SEB Private Banking S.A. hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
Unsere Gesamteinschätzung fällt sehr positiv aus. Der etwas abgelegene Standort der Bank, der wenig repräsentative Bau und eine etwas unterkühlte Stimmung im Inneren trüben den Eindruck leicht. Aber die informative und effiziente Zusammenarbeit von Anfang bis Ende macht diesen kleinen Schönheitsfehler wett. Vor allem das Vor-Ort-Gespräch und das umfassende Protokoll desselben haben unsere Erwartungen erfüllt. Alle Absprachen werden zu einhundert Prozent eingehalten, wir fühlen uns als Kunde ernst genommen und verstanden.
Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Damit hatte sich SEB Private Banking S.A. für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.
Die SEB beginnt mit einem gut strukturierten Protokoll, das unsere persönliche Situation, unser Anliegen und unsere speziellen Wünsche dokumentiert.
Am Ende lesen wir, dass unsere Steuerpflicht immer besteht, auch wenn wir ein Konto und Depot im Ausland haben. Die Bank wird eine transparente Erträgnis Aufstellung liefern, damit alles einfach gehen kann.
Ein dickes Buch als Anlagevorschlag
Der Vorschlag wird als "Buch" geliefert. Ein fester Einband, dickeres Papier und kräftige Spiralbindung zeigen: Die Bank will Gewichtiges liefern.
Sie präsentiert zunächst ihre Einschätzung zu den Kapitalmärkten. 5,8 % für die nächsten 12 Monate für globale Aktien sind demnach drin. Der Euro wird wohl weiter schwächeln, langfristig wird sich das Pfund wohl wieder erholen. So einige der Aussagen.
Die "passgenaue Vermögensverwaltung" soll dann so aussehen: 37 % Aktien, 35 % Anleihen, 20 % Alternative Anlage, 3 % Rohstoffe, 5 % Liquidität.
Die Währungsaufteilung: 36 % US-Dollar, 37 % Euro, Rest GBR, CHF, SEK, NOK und JPY.
Noch weiter detailliert sieht es dann so aus: 4% Investmentgrade-Anleihen, 24% Hochzinsanleihen, 4% Schwellenländer Unternehmensanleihen, 3% Schwellenländer Anleihen lokale Währung, 28,1% Aktien Global, 3,8% Aktien Schwellenländer, 5,5% Aktien Frontier Markets, 19,5% Alternative Anlagen, 3% Rohstoffe (Gold), 4% Liquidität.
Hoher Anteil Alternativer Wertpapiere
Auffallend ist der hohe Anteil an Alternativen Anlagen. Mehrere Hedgefonds von Goldman, Black Rock und JB Morgan finden wir im Depot. Solche Produkte kosten Geld und der Erfolg war häufig nicht zu sehen. Zudem fällt der relativ hohe Anteil an aktiv gemanagten Fondsprodukten auf, auch für effiziente Märkte wie Japan.
Als Rendite erwartet die Bank 5,3 %. Verluste von mehr als 18,8 % werden nur alle 20 Jahre auftreten. Der heftigste Verlust war 2008 zu verzeichnen: 25,6 % weist die Bank in ihrer "Unterwasserkurve" aus – eine schöne Darstellung, um Verluste anschaulich zu zeigen.
Für alles will die Bank eine Pauschalgebühr von 1,00% zuzüglich MwSt. (derzeit 17%). Als Retrozessionen rechnet die Bank mit ca. 0,35 %, die dem Kunden erstattet werden. Dieser hohe Werte ist nachvollziehbar, da die Bank diverse aktiv gemanagte Fonds einsetzt.
Hilfreicher Randaspekt
Gut ist: Die Bank nimmt noch den Gedanken auf, aus dem Einzelkonto ein Gemeinschaftskonto zu machen und warnt vor einer möglichen steuerpflichtigen Schenkung.
Nicht überzeugend ist die Aufteilung der Währungen und auch der Anlageklassen. Der Aktienanteil liegt deutlich unter unseren Wünschen und auch die Währungsaufteilung trifft unsere Bedürfnisse nicht. Die Bank will unser Ziel mit weniger Aktien und Fremdwährungen erreichen. Aber treffsicher ist das nicht, denn selbst nach Stresstest der Bank mit gut 25 % maximalen Verlust wäre mehr Risiko und damit auch mehr Aktien und / oder Fremdwährungen möglich.
Fazit Vermögensstrategie und Portfolio
Die Mühe, die sich die Bank gemacht hat, fällt auf. Sie präsentiert anschaulich und gut verständlich. Damit liefert sie einen Vorschlag ab, der sich an vielen Stellen deutlich positiv vom Rest der Anbieter abhebt. Der Vorschlag ist für uns gemacht, ein "handgemachtes" Dokument - leider mit einem nicht so treffsicheren Portfolio.
2019 (TOPs 2020) | Beratungsgespräch | Echter Mehrwert für den Kunden | im Shop |
2019 (TOPs 2020) | Vermögensstrategie | Ein Gutachten mit Potenzial, aber ohne Überzeugungskraft | im Shop |
2017 (TOPs 2018) | Qualifikation | SEB: Erst unterkühlt, dann sehr erfreulich | im Shop |
2016 (TOPs 2017) | Beratungsgespräch | Die SEB zeigt sich fachlich gut, aber kompromisslos | im Shop |
2015 (TOPs 2016) | Vermögensstrategie | Voll durchdacht | im Shop |
2015 (TOPs 2016) | Beratungsgespräch | Variantenreich | im Shop |
WISSENSWERTES
SEB Private Banking S.A., 4, rue Peternelchen, 2370 Howald, www.sebgroup.com
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- Das Auswahlverfahren
Gesamtfazit: Die Beratung bei der SEB hat Niveau. Der Vorschlag ist für uns gemacht – leider mit einem nicht so treffsicheren Portfolio. Dennoch verdient die Leistung eindeutig ein Gut.
Mit insgesamt 78,3 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die SEB Private Banking S.A. ein Gut und Platz 11 in der Gesamtwertung.