Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1885
Kunstmarkt entdeckt Jugendstil wieder

Jugendstil ist bei Sammlern wieder gefragt

Auf dem Kunstmarkt wird das Segment des Jugendstils wieder entdeckt. Das zeigt sich in vielen Facetten. FUCHSBRIEFE nehmen Sie mit auf eine Reise in die Epoche, zeigen die Besonderheiten auf weisen Sammler darauf hin, welche Objekte sie wo kaufen können.

Der Jugendstil scheint ein wieder aufstrebendes Segment am Kunstmarkt zu sein. Jüngst führten mich meine Reisen wieder in diverse Hotels. Besonders neuere Häuser der gehobenen Kategorie empfingen mich überwiegend mit dezenter Sachlichkeit in gedeckten Farben zwischen steingrau und mattem gold-oliv. Andere Häuser versuchten mich mit poppigen Farben und normierten Interieur für sich einzunehmen. 

Ein aktueller Trip nach Prag erinnerte mich an eine fast schon untergegangenen Kategorie Hotels. Häuser mit dem Charme der Üppigkeit an Dekor und Ornamentik. Auf solche Hotels trifft man vorwiegend in Metropolen wie Wien, Budapest Brüssel, Nancy, Paris und eben Prag. Denn diese Städte waren zentrale Orte, an denen sich gegen Ende des 19. Jahrhundert und vorwiegend im frühen 20. Jahrhundert Architekten, Designer und Maler zusammenfanden. 

Jugendstil als Gegenentwurf zur Industrialisierung

Am Ende einer Phase rasanter industrieller Entwicklung entstand zwischen 1865 und 1910 entstand der Jugendstil. Er war geprägt von einem zunehmenden bürgerliches Bedürfnis für ein Gegenkonzept zu den aufsprießenden Vorstadtsiedlungen, den Industrieanlagen und den rein auf ihren Nutzen ausgelegte Dinge. Anders als in den Jahren des Historismus ging es nicht um einen Neuaufguss von Gotik oder Renaissance. Vielmehr ging es um die Zusammenführung von Dekor und Ornament mit neuen Materialien und teils industriellen Fertigungsmethoden.

Häufig bedienten sich die Künstler jener Zeit spezieller Werkstätten, in denen ihre Entwürfe gefertigt wurden. Henry van de Velde, Richard Riemerschmid, Gustav Klimt, Peter Behrens oder auch Edvard Munch zählen wohl zu den bekanntesten Vertretern jener Jahre. Noch heute wirken ihre Gemälde, Objekte oder Architekturen auf den Betrachter inspirierend. Die Bedeutung des Jugendstils liegt in seiner Präsenz in allen Künsten und in der Stilbildung für Generationen. Und dies, obwohl nach einer historisch kurzen Entfaltungsperiode eine zügige Ablösung durch Reformbewegungen, wie das Bauhaus bzw. dem Expressionismus folgte. 

Jugendstil wieder gefragt

Aktuell sind Kunstobjekte des Jugendstils bei Sammlern und Liebhabern sehr gefragt. Plakate mit Frauengestalten von Alfons Mucha, die Gemälde von Gustav Klimt, Teegeschirre von van de Velde sind Ikonen des Jugendstils. Sitzmöbel oder Gefäße von Riemerschmid sind großartige Objekte. Der kundige Interessent sollte auf Auktionen oder im Kunsthandel vorwiegend auf originale Unikate schauen. 

Druckgrafische Arbeiten, Möbel o.a. wurden und werden wegen ihrer Beliebtheit gern nachgemacht. So stiegen die Preise für Zeichnungen/Aquarelle von Alfons Mucha in den vergangenen 25 Jahren bis zum Fünffachen an. Für die berühmten Sessel Havana von Henry van de Velde werden mittlerweile Preise zwischen 25.000 bis 38.000 Euro aufgerufen. 

Herausragende Objekte im Blick

Herausragende Glasobjekte im Entwurf von Emile Galle aus Nancy sind auf Auktionen nicht wegzudenken. Besonders die floral dekorierten Lampen in der Form eines Champignons sind je nach Gestaltungsaufwand in einer Spanne von 2000 Euro bis 50.000 Euro zu finden. Aber Achtung: Hier gibt es zahlreiche Nachahmungen.  Franz von Stucks Skulptur Amazone arbeitete sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 7.500 Euro auf 38.000 Euro empor. 

Im Allgemeinen hat sich der Markt für wertige Objekte des Jugendstils jüngst stark belebt. Die Nachfrage wurde überwiegend von Kunden aus Österreich, Deutschland und Benelux getragen. Vermehrt traten jüngst Käufer aus Übersee in Erscheinung.

Gute Auktionshäuser in Deutschland

In Deutschland punkten das Auktionshaus Mehlis (Plauen), Quittenbaum Auktionshaus (München) und auch Auktionshaus Dr. Fischer (Heilbronn) regelmäßig mit umfangreichen Offerten des Jugendstils. Günstig für die positive Entwicklung des Marktsegments ist auch eine beginnende Wandlung des Publikumsgeschmacks. Nach Jahren der Nüchternheit in Mode, Wohnen und Design suchen besonders jüngere Käufer wieder Wärme, Behaglichkeit und Inspiration. Der Purismus neigt sich wohl dem Ende entgegen und eine Prise Üppigkeit lenkt von den Problemen unserer Zeit ab.

 

Ausstellungsempfehlungen/ Messetermine

 

Brüssel, Horta-Museum

Victor Horta versus Art Nouveau

24. März bis 1.Juli 2024

 

Bitterfeld, Musik-Galerie an der Goitzsche

Aufbau.Arbeit.Sehnsucht – der Bitterfelder Weg

bis September 2024

 

Augsburg, Grafisches Kabinett

Faszination Bühne

bis 12. Mai 2024

 

Herford, Marta

Rodney McMillian – The Land: Not Without a Politic

16. März bis 16. Juni 2024

 
Fazit: Mit dem Kauf bestätigter und hochwertiger Kunstwerke des Jugendstils liegt der Sammler richtig. Jugendstil ist eine abgeschlossene Kunstepoche (ohne das weitere Ware in den Markt drängt) und die Hinwendung des Zeitgeschmacks zum Dekor wirkt auf positive Preisentwicklungen unterstützend.
Meist gelesene Artikel
  • Deutschland debattiert über Faulheit

Weniger arbeiten, trotzdem kassieren?

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat zusammen mit dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) eine Arbeitszeitdebatte angestoßen, die Wellen schlägt. "Ich arbeite um zu leben, nicht umgekehrt", haben viele Menschen in Deutschland als Lebenseinstellung gewählt. Das ist völlig in Ordnung. Aber nicht auf Kosten des Sozialstaats. Und genau da liegt das eigentliche Problem, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Fuchs plus
  • Ranking Stiftungsvermögen 2025

Zwei Banken an der Spitze – starke Konkurrenz folgt

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Zehn Banken haben sich im Wettbewerb um das beste Stiftungsangebot 2025 der Endauswahl gestellt. Bewertet wurden unter anderem Anlagevorschläge, Transparenz, Service und Investmentkompetenz. Zwei Institute stechen besonders hervor, doch auch die Verfolger zeigen solide Leistungen. Eine differenzierte Analyse zeigt, worauf Anleger achten sollten.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025 - Wie wir werten

Stiftung Denkmalpflege Hamburg sucht Partner für 12 Millionen Euro: So läuft das Auswahlverfahren

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Unser Bewertungssystem besteht aus fünf Kategorien. 1. Im Zentrum steht der eigentliche Anlagevorschlag als Kern des Angebots. Er gibt den Ausschlag, ob sich ein Kandidat für die Endauswahl qualifiziert. 2. Die Investmentkompetenz eines Anbieters. 3. Die Transparenz, gemessen an der Beantwortung eines redaktionellen Fragebogens. 4. Das Angebot an Stiftungsservices und 5. Der Beauty Contest, die mündliche Prüfung zur Endauswahl durch die Fachjury und Vertreter der Stiftung.
Neueste Artikel
  • Fondsmanager und Private-Banking-Depots im Wochentest: Wer gewinnt, wer verliert?

Projekt 7 in KW 24 – ICFB siegt, FiNet verliert

Illustriert mit ChatGPT und CANVA
In der KW 24 zeigt sich das Private-Banking-Depot-Projekt der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz mit klaren Ausschlägen: Während die ICFB GmbH mit einem sauberen Wochengewinn überzeugt, verliert FiNet Asset Management deutlich. Beim Risiko glänzt das Bankhaus Carl Spängler mit einer spürbaren Verbesserung des Drawdowns.
  • Fondsmanager und Private-Banking-Depots im Wochentest: Wer gewinnt, wer verliert?

Projekt 8 in KW 24 – Triodos überzeugt, Commerzbank verliert

Illustriert mit ChatGPT und CANVA
Im Fondsprojekt der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zeigen sich in Kalenderwoche 24 klare Bewegungen: Die Triodos Bank setzt sich mit dem höchsten Wochenzuwachs an die Spitze, während die Commerzbank deutliche Verluste hinnehmen muss. Auch beim Risiko gab es Bewegung – mit der BW-Bank als positivem Ausreißer.
  • Fondsmanager und Private-Banking-Depots im Wochentest: Wer gewinnt, wer verliert?

Wochenbericht für Kalenderwoche 24: Projekt 5 – Hypo Vorarlberg glänzt, Plutos strauchelt

Illustriert mit ChatGPT und CANVA
Während die Hypo Vorarlberg Bank AG in Kalenderwoche 24 einen deutlichen Vermögenszuwachs erzielt, muss die Volksbank Vorarlberg Federn lassen. Auch beim Risiko zeigt sich Bewegung: Dr. Kohlhase reduziert den Drawdown merklich, Plutos verzeichnet dagegen ein kräftiges Plus beim Risiko. Ein Blick auf die Entwicklung im Projekt 5 der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz.
Zum Seitenanfang