Koreas Wirtschaft wieder obenauf
Im Lauf des 3. Quartals hat Koreas Wirtschaft überraschend deutlich an Fahrt gewonnen. 1,4% Zuwachs verbuchen die Statistiker zum Vorquartal – annualisiert also etwas mehr als 5,5%. 3,6% sind es zum Vorjahr.
Auf der Nachfrageseite lieferten die Investitionen, der Staatsverbrauch und die Exporte die entscheidenden Impulse. Dagegen hinkt der private Verbrauch hinterher.
Auf der Entstehungsseite ragen die Bautätigkeit (+6,8%) und die verarbeitende Industrie (+6,4%) heraus. Dagegen erweisen sich die Dienstleistungen mit 2,2% Zuwachs statistisch eher als Bremsklotz.
Zwei Faktoren befördern den Aufschwung
Hinter dem Aufschwung stehen zwei Faktoren. Die Lösung der innenpolitischen Krise durch die Amtsenthebung von Park Geun-hye und der Wahl von Moon Je-in zu ihrem Nachfolger im Präsidentenamt hat offenbar zu einer besseren Stimmung und steigendem Vertrauen in die Politik beigetragen. Das schlägt sich in einer höheren Investitionsneigung nieder.
Die von den verdeckten Sanktionen Chinas und der Bedrohung durch die nordkoreanischen Raketen ausgehende Belastung trat in den Hintergrund. Stattdessen kommen die Impulse aus Europa und den USA zum Tragen. Zudem bestätigt sich auch für Südkorea, dass der Aufschwung der globalen Konjunktur vor allem über den Handel vermittelt wird. Daran hat Korea traditionell einen starken Anteil.
Fazit: Dieser etwas überraschende Aufschwung Koreas sollte dem Won Stabilität verschaffen.