Habeck verdreht Ursache und Wirkung
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) scheint inzwischen ernsthaft verzweifelt zu sein. Jetzt ruft der Minister, der „Vaterlandsliebe stets zum Kotzen fand“ und „mit Deutschland bis heute nichts anzufangen“ weiß, die Unternehmer zu mehr Patriotismus auf. In Habecks Logik bedeutet das, dass Unternehmer nur deshalb am Standort D investieren sollen, weil sie an Deutschland und die Menschen glauben. Was für ein unökonomischer und abwegiger Gedanke.
Investieren aus Patriotismus?
Investieren aus Patriotismus – wie soll das gehen? Will sich Habeck in der Ampel-Koalition als verantwortlicher Minister in den verbleibenden zwei Jahre dieser Legislatur nicht mehr um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kümmern? Will er sich nicht mehr um Standortfaktoren wie Energiepreise, hohe Steuern, überbordende Bürokratie kümmern? Will er stattdessen nach dem Motto „Deutschland zuerst“ sein Amt ausüben? Wohl kaum.
Offenbar hat Habeck noch immer nicht erkannt, dass es die Rahmenbedingungen sind, die Unternehmen zum Investieren oder Ausflaggen bewegen. Solche Entscheidungen richten sich vorrangig nach wirtschaftlichen Interessen und Perspektiven. Gerade bei den Familienunternehmen und Mittelständlern kommen dabei auch Überlegungen zur Standortverbundenheit hinzu. Sie sind aber „die Kirsche auf der Torte“. Insofern ist Habecks Forderung auch eine völlig verquere Schuldzuweisung an die Unternehmen. Er will sie für eigene Fehlentscheidungen in die Pflicht nehmen.
Habeck verdreht Ursache und Wirkung
Mit seiner Forderung verdreht Habeck darum völlig Ursache und Wirkung. Gerade wegen der politisch geschaffenen Rahmenbedingungen ziehen sich immer mehr Unternehmen vom Standort D zurück, nehmen weltweit Chancen im Ausland wahr. In Anlehnung an Habecks Bäcker-Statement könnte man auch sagen, dass die Unternehmen nicht Deutschland den Rücken kehren. Sie wirtschaften nur woanders.