Unfallopfer
Da ereignet sich ein furchtbarer Unfall in Berlin, der vier Menschenleben kostet. Nicht weit von unserem Verlag, das geht einem besonders nahe. Das Todesfahrzeug war ein Porsche-SUV. So weit, so schlimm.
Doch was danach kam, war widerlich. Diverse Anti-Auto-Lobbyisten nahmen das traurige Geschehen sofort zum Anlass, um eine Debatte über ein Verbot von SUVs in deutschen Innenstädten loszutreten. Und natürlich nahmen einige, vorrangig grüne Politiker den Ball auf, um ihn für ihre durchsichtigen Zwecke übers politische Spielfeld zu treiben. Da wurde der von SUVs beanspruchte Parkraum in einen absonderlichen Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen gestellt.
Das Ausschlachten schlimmer Ereignisse ist pietätslos
Es kann einem inzwischen himmelangst werden bei diesem Niveau öffentlicher Debatten. Natürlich kann man über alles mögliche diskutieren. Auch über SUV-Verbote. Verbieten ist ja ohnehin gerade „in" in der Politik. Aber was haben Breite und Spritverbrauch solcher Autos mit dem schrecklichen Unfall zu tun?
Noch wissen wir fast nichts zur Unfallursache. Nicht, ob der Fahrer eine Herzattacke hatte, ob ihm ein furchtbarer Fahrfehler unterlaufen ist, ob er dem Auto nicht gewachsen war oder ihm Fahrpraxis fehlte. Vielleicht ist er tatsächlich zu schnell gefahren.
Schuld hat nicht das Auto, sondern der Fahrer
Was auch immer: Die Schuld liegt beim Fahrer, nicht beim Fahrzeugtyp. Und wenn das so ist, wäre der Unfall vermutlich auch mit einem VW-Kombi, einem BMW-Mini oder einem Tesla Model S passiert. Das beschleunigt sogar von 0 auf 100 km/h in gerade mal 2,6 Sekunden und erlaubt im Zweifel einen noch aggressiveren Fahrstil.
Ist es nicht mehr möglich, in solchen Momenten einfach mal zu trauern? Den betroffenen Familien beizustehen. Ein bisschen Einfühlungsvermögen zu zeigen?
Danach kann die Debatte über SUVs in- und außerhalb von Städten weitergehen. Aber bitte mit stimmigen Argumenten und nicht pietätlosen Scheinzusammenhängen, wünscht sich Ihr