Niederlande kaufen sich vom Zubau erneuerbarer Energien frei
Die Niederlande zahlen Dänemark 100 Mio. Euro, um acht TWh überschüssigen dänischen Strom aus erneuerbaren Energien als niederländische Kapazität angeben zu können. Hintergrund ist das EU-Klimaschutzprogramm. Es besteht zum einen aus dem Emissionshandel für Kraftwerke, energieintensive Anlagen der Industrie wie Hochöfen und dem innereuropäischen Luftverkehr. Sie alle müssen die EU-Verschmutzungszertifikate (EEA genannt) an europäischen Energiebörsen kaufen.
Zum anderen besteht das Klimaprogramm aus Verträgen, in denen sich die einzelnen Staaten verpflichtet haben, Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören Emissionssenkungen für die Wirtschaftszweige außerhalb des Handelssystems (Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft).
Effizienzvorgaben aus Brüssel
Weiterer Baustein ist die Vorgabe eines vorgegebenen Anteils erneuerbarer Energieträger sowie die Steigerung der Effizienz. Im Rahmen des sogenannten EU-Lastenausgleichs können Staaten, die ihre Ziele nicht erreichen, durch Zahlungen an jene, die ihre Ziele übererfüllen, ausgleichen. Die Niederlande erfüllen auf diese Weise ihre Vorgaben, die erneuerbaren Energien auszubauen.
Deutschland läuft Gefahr, seine Emissionsminderungen in den Bereichen außerhalb des Emissionshandelssystems nicht zu erreichen. Berlin wird dafür in den kommenden Jahren Leistungen bei anderen Ländern zukaufen müssen.