Öl hat das Schlimmste hinter sich
Die Corona-Krise und deren mögliche Auswirkungen auf die Weltkonjunktur haben dem Ölpreis in den letzten Wochen erheblich zugesetzt. Seit Mitte Februar ist der Preis für das Schwarze Gold von knapp 55 US-Dollar je Barrel auf im Tief deutlich unter 45 US-Dollar je Barrel kräftig gefallen (-18%). Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus inzwischen auf knapp 30%. Damals wurden für ein Fass Öl der US-Sorte West Texas Intermediate noch knapp 65 US-Dollar bezahlt. Inzwischen sinkt die Ölproduktion immer weiter. Laut einer Bloomberg-Umfrage lag die Produktion der OPEC im Februar im Monatsdurchschnitt bei 27,91 Mio. bpd (barrel per day). Das entspricht einem Rückgang von 480.000 Barrel im Vergleich zum Januar-Niveau. Zugleich ist dies die niedrigste Produktion seit April 2009.
OPEC will Ausstoß drosseln
Am Donnerstag dieser Woche beschlossen die Förderstaaten des Rohölkartells OPEC auf ihrem Treffen in Wien die tägliche Ölproduktion weiter zu drosseln. Die Ölminister einigten sich auf eine Kürzung der Ölproduktion um weitere 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Damit wird das globale Ölangebot noch weiter verknappt. Ob dieser Schritt ausreichen wird, dem Ölpreis wieder Auftrieb zu verschaffen, bleibt abzuwarten. Dafür müsste vor allem die weltweite Nachfrage wieder anziehen. Hier sorgen sich die Marktteilnehmer weiter vor einer Abkühlung der Wirtschaft durch die Folgen des Corona-Virus.
Der Ölpreis konnte sich nach der Ankündigung der Förderkürzung schon einmal stabilisieren. Aus technischer Sicht ist der Ölpreis bei Kursen um 45 US-Dollar je Barrel solide unterstützt. Auf diesem Niveau lag das Tief des Ölpreis-Rutsches Ende 2018.