Ölpreis unter Druck
Der Ölmarkt ist in dieser Woche kräftig in Bewegung. Das lang erwartete Treffen der OPEC+ zu Wochenbeginn hat den Markt auf ganzer Linie enttäuscht. So konnten sich die Mitglieder des Ölkartells nicht auf eine – erwartete – Erhöhung der Förderquoten für den August einigen. Auch wurde kein Termin für ein neues Zusammentreffen vereinbart, sodass die Marktakteure nun ziemlich allein gelassen „in der Luft“ hängen.
Unterdessen ist zwischen zwei mächtigen Mitgliedern des Ölkartells ein Streit entbrannt. So fordert Abu Dhabi das Recht, mehr Öl zu pumpen, als es die Quoten der Allianz vorsehen. Saudi-Arabien sieht dies grundlegend anders und pocht auf die strikte Einhaltung der Förderbeschränkungen. Im Hintergrund geht es sogar darum, dass die VAE die OPEC verlassen könnten.
Erst rauf, dann runter
Der Ölpreis zog daraufhin zu Wochenbeginn erneut an und erreichte bei rund 76 US-Dollar je Fass (US-Sorte WTI) ein neues Dreijahres-Hoch. Seitdem geht es aber mit den Notierungen deutlich abwärts. Aktuell kostet ein Barrel Öl mit rund 71,40 US-Dollar etwa sechs Prozent weniger als noch zu Wochenbeginn.
Verkehrte Welt? Keineswegs, denn am Ölmarkt werden inzwischen Stimmen laut, die aufgrund der VAE-Drohung ein Auseinanderbrechen des Ölkartells befürchten. Ein solches Szenario könnte chaotische Zustände nach sich ziehen. Wenn sich die OPEC-Staaten nicht mehr an Absprachen halten und jeder das macht bzw. das fördert, was er will, könnte dies eine Ölschwemme zur Folge haben.
Verliert die OPEC an Einfluss, sinkt der Ölpreis
In früheren Zeiten, in denen die OPEC an Macht einbüßte, kamen die Ölpreise regelmäßig deutlich unter Druck. Aus technischer Sicht ist der Ölpreis am Widerstandsbereich zwischen 76 und 748 US-Dollar je Fass gescheitert. Nach der zuletzt steilen Rally könnte nun eine deutlichere Korrektur folgen. Eine erste Auffangzone bietet das Preisniveau zwischen 65 und 67 US-Dollar.
Fazit: Die steile Rally wurde an einem wichtigen Widerstand ausgebremst. Eine Korrektur ist überfällig.
Empfehlung: Mit einem Stay Low Optionsschein (Beispiel ISIN: DE 000 DH0 GM3 6; Barriere 78,00 USD, Laufzeit: 17.03.2022 ) können Anleger von fallenden oder konstanten Ölpreisen profitieren.