Philippinen wollen Handelsabkommen mit EU
Die Philippinen wollen bis 2028 ein Freihandelsabkommen mit der EU erarbeiten. Das Land drängt jetzt darauf, die 2017 gestoppten Verhandlungen nun zügig zum Abschluss zu bringen. Hintergrund: Das Land wird durch das starke Wirtschaftswachstum bald eine Einkommensschwelle überschreiten. Dann würde das Land nicht mehr unter die Meistbegünstigungsklausel der EU fallen. Die ermöglicht es dem Land, Waren zollfrei in die EU exportieren zu können.
Philippinen könnten eine große Wachstumsgeschichte schreiben
Die Chancen für das Freihandelsabkommen stehen gut. Der seit Mitte vorigen Jahres amtierende Prädident Ferdinand Marcos jr. führt bisher eine weniger aggressive Politik als Vorgänger Rodrigo Duterte. Dessen Krieg gegen die Drogen forderte hunderte Tote und wirkte abschreckend auf mögliche Partnerländer. Die EU sucht weltweit nach demokratischen Verbündeten, mit denen sie mehr Handel treiben will.
Die Philippinen könnten zu einer der großen Wachstumsgeschichten dieses Jahrzehnts werden. Das BIP-Wachstum von mindestens 5% p.a. dürfte auch in den kommenden Jahren anhalten. Die Philippinen sind damit die am schnellsten wachsende Wirtschaft unter den Staaten des asiatischen Freihandelsabkommens ASEAN. Die Inflationsrate ist mit 4% für ein Schwellenland recht stabil. Die Bevölkerung (115 Mio. Menschen) ist jung, der Konsum ist einer der großen Treiber der Wirtschaft. Das Land verfügt über wichtige Rohstoffe, wie Nickel, Kupfer, oder Kobalt. Große Investitionen in Infrastrukturprojekte wie Bahnstrecken, einen Flughafen und das Stromnetz sollen die Möglichkeiten für die stark exportorientierte Industrie des Landes verbessern.
Neuseeland schließt Freihandelsabkommen ab
Neuseeland ist bereits einen Schritt weiter. Das Land hat gerade mit der EU ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Das dürfte den Handel mit dem Land spürbar beleben. Die EU erwartet, dass die Investitionen in Neuseeland in den nächsten Jahren um 80%, der Handel mit der Insel um 30% wachsen könnten.
Unternehmen werden davon profitieren. Die Exporte aus der EU nach Neuseeland könnten um bis zu 4,5 Mrd. Euro p.a. wachsen. Unternehmen könnten bereits im ersten Jahr des Abkommens (ab 2024) gut 140 Mio. Euro für Zölle einsparen.