Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1609
Unternehmen | Erbschaftsteuer

Bayern schert aus

Jetzt haben sich die Bayern dem Ländererlass zur konkreten Umsetzung in den Finanzämtern verweigert. Der Erlass der Finanzbehörden stößt aber auch auf grundsätzliche Kritik.
Die neue Erbschaftsteuer wird zur behördlichen Lachnummer. Offiziell ist sie seit dem 30. Juni 2016 in Kraft, obwohl das neue Gesetz erst am 9. November im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Zum 22. Juni 2017 haben die Finanzbehörden einen Ländererlass zur Durchführung und Festlegung der offenen Fragen zur Besteuerung in den Finanzämtern erarbeitet – immerhin 90 Seiten! Den haben sie vor wenigen Tagen veröffentlicht. Jetzt haben sich die Bayern dem Ländererlass zur konkreten Umsetzung in den Finanzämtern verweigert. Das bedeutet: Im Freistaat werden künftig wichtige Punkte bei der Besteuerung von größeren Erbschaften von Unternehmen anders gesehen als im Rest Deutschlands. Formal ist das sogar korrekt. Denn die Erbschaftsteuer ist eine Ländersteuer. Zuständig ist das Finanzamt am Wohnort des Erblassers/Schenkers. Sind an einem Erbfall mehrere inländische Erwerber mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in verschiedenen Finanzamtsbezirken beteiligt, ist dasjenige örtliche Finanzamt zuständig, das zuerst mit der Sache befasst wird. Da Bayern gemeinhin als besonders wirtschaftsfreundlich gilt, könnten sich hier Gestaltungsoptionen ergeben. Mit seinem Ausscheren aus dem gemeinsamen Vorgehen aller Länder besteht theoretisch eine Möglichkeit, durch Wohnsitzverlagerung vor Erbschaften neue Steuergestaltungsspielräume zu finden. Der Erlass der Finanzbehörden stößt aber auch auf grundsätzliche Kritik. Laut DIHK ist vieles an ihm widersprüchlich. Bei großen Übertragungen müssten die Erben nach dem Erlass offensichtlich sogar Erbschaftsteuer auf bereits gezahlte Steuern zahlen. Der DIHK fordert deshalb eine Rücknahme des Erlasses und seine nochmalige Überarbeitung. Vielleicht kommt diese Überarbeitung ja rechtzeitig vor der geplanten und vor allem von der SPD geforderten neuen Reform der Erbschaftsteuer in der nächsten Legislaturperiode.

Fazit: Die neue Erbschaftsteuer sollte nach jahrelanger Hängepartie zur Klarheit beitragen. Davon kann wohl kaum die Rede sein - zum Schaden von Unternehmen, denen die Rechtssicherheit fehlt.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang