Politik und Unternehmen in zwei Welten
Die Ampel-Regierung und die deutsche Industrie haben einen völlig konträren Blick auf die aktuelle Lage. Während Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Ampel "auf einem guten Weg" sieht, schlägt ihm von der Industrie harsche Kritik entgegen. Die Lage scheint sehr ernst zu sein. Denn auf dem Tag der Industrie hielten sich viele Unternehmer nicht wie üblich diplomatisch zurück.
Die Lagebeurteilung zum Wirtschaftsstandort D und seinen Perspektiven fallen bei Regierung und Unternehmen extrem auseinander. Die Differenzen waren auf dem Tag der Deutschen Industrie "mit Händen zu greifen" und nach Erinnerung der FUCHSBRIEFE noch nie so groß.
Während Kanzler Olaf Scholz (SPD) den Kurs der Ampel-Regierung verteidigte und lobte, hagelte es von Seiten der Unternehmer harsche Kritik an der Bundesregierung. Scholz betonte, dass der Transformationsplan für die Zeitenwende stehe. Industriepräsident Siegfried Russwurm brachte sie auf den Punkt. Die Lücke zwischen Ambitionen und Umsetzungspraxis werde täglich größer und einiges laufe "komplett in die falsche Richtung". Die Regierung müsse angesichts des wachsenden Bergs der Herausforderungen endlich aus der Planungsphase herauskommen und "Ergebnisse liefern".
Fazit: Unternehmen und Regierung beurteilen Lage und Aussichten für den Standort völlig konträr. Kanzler Scholz konnte die Unternehmen in unserer Wahrnehmung nicht davon überzeugen, dass die Ampel jetzt wird substanziell liefern können. Die Unsicherheit der Unternehmen wird hoch bleiben. Das Risiko, dass Verlagerungen zunehmen wächst.