Absturz mit Ankündigung
Malaysia wird immer mehr zum "failed state" - und damit zum "No Go" für Investoren.
Malaysias Märkte sind jetzt im Gefolge der zahlreichen Affären um Regierungschef Najib Razak unter Druck geraten. Sowohl die Börse in Kuala Lumpur als auch die Landeswährung Ringgit gehen steil abwärts. Beide Märkte haben wichtige technische Unterstützungslinien durchbrochen. Sie bilden nun einen klaren Abwärtstrend aus. Offenkundig wenden sich die ausländischen Anleger von dem Regime ab. Es ist von der offenen Diskriminierung ethnischer und religiöser Minderheiten zugunsten der malaiischen Mehrheit in einen tiefen Korruptionssumpf geraten. Inzwischen weist das Land immer mehr Züge eines „failed state“ auf. Die Justiz hängt eng an der Leine der politischen Führung. Von rechtsstaatlichen Verhältnissen kann kaum mehr die Rede sein. Weder der solide untermauerte Verdacht, dass der Premierminister den Staatsfonds um etwa 700 Mio. Dollar zugunsten seiner Familie erleichtert hat, noch die Exekution einer lästig gewordenen Ex-Geliebten durch den Geheimdienst haben Verfahren gegen die Verantwortlichen zur Folge gehabt. Wer dagegen der regierenden Clique gefährlich erscheint, muss mit langen Haftstrafen wegen absurdester Beschuldigungen rechnen. Die Regierung begegnet der internationalen Kritik mittlerweile mit einer scharfen anti-westlichen Propaganda mit deutlich islamistischen Untertönen. Der Schutz von Eigentumsrechten und persönlicher Sicherheit dürfte nicht mehr über alle Zweifel erhaben sein.
Fazit: Von neuen Engagements kann nur abgeraten werden, bestehende sollten eher abgebaut werden.