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Außenpolitik Russlands

Putin setzt auf Gottes Hilfe

Russland setzt die Orthodoxe Kirche gezielt zur Außenpolitik ein. Die macht auch mit, weil sie die Abspaltung der ukrainischen Gläubigen fürchtet.
Die russische Außenpolitik hat mit der Orthodoxen Kirche einen wichtigen Verbündeten an ihrer Seite. Deren Bedeutung hat seit der Annexion der Krim und dem Ausbruch des Bürgerkriegs in der Ukraine noch zugenommen. Ein wichtiges Signal ist das Zustandekommen des ersten orthodoxen Konzils seit 787 – also seit über 1.200 Jahren! Es findet vom 16. bis 27. Juni auf Kreta statt. Dort versammeln sich – eigentlich – die Vertreter der gesamten orthodoxen Christenheit. Das Moskauer Patriarchat wandelt machtpolitisch auf den Pfaden von Präsident Wladimir Putin. Kyrill I. will seine dominierende Stellung in der Orthodoxie halten oder sogar möglichst ausbauen. Putin möchte den Einflussbereich Russlands schrittweise wieder an den der untergegangenen Sowjetunion heranführen. Die Interessen von Politik und Religion stimmen also überein. Patriarch Kyrill hat zudem ein gutes Verhältnis zum russischen Präsidenten. Beide Seiten können und wollen sich bei ihren Ambitionen unterstützen. Die russische Kirche fürchtet um ihren Primat innerhalb der Orthodoxie. Denn es gibt Abspaltungsbestrebungen der ihr – noch – unterstehenden Ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Das würde sie ein Drittel ihrer Mitglieder und entsprechend Einfluss kosten. Doch Russland wird die Ukraine nicht einfach preisgeben. Das stärkt indirekt die Stellung des Patriarchen. Der Tagungsort des Konzils ist bereits ein Politikum. Ursprünglich sollte es in Istanbul stattfinden. Dort – im früheren Konstantinopel – liegt der Ursprung der Orthodoxie. Doch wegen der russisch-türkischen Differenzen wurde auf Druck Moskaus und unterstützt von den orthodoxen Kirchen Ägyptens, Bulgariens, Israels, Polens, Serbiens und Syriens Kreta als Versammlungsort gewählt. Die Ukrainer wurden gar nicht erst eingeladen. So hat die russisch-orthodoxe Kirche keine kritischen Diskussionen zu fürchten. Die 14 teilnehmenden Kirchen zweifeln die Vormachtstellung des russischen Patriarchen nicht an. Der Vatikan hat das Vorgehen nebenbei beim jüngsten Treffen von Papst Franziskus mit Patriarch Kyrill auf Kuba durch Stillschweigen gebilligt. Die Unterstützer der Verlegung des Konzilortes vertreten in ihren Ländern auch sonst Moskaus Interessen. Namentlich auf dem Balkan sollen sie mit ihrem Einfluss Druck auf die dortigen Regierungen ausüben, nicht zu eng mit dem Westen zusammenzuarbeiten.

Fazit: Die religiöse Komponente ist eine im Westen ignorierte Trumpfkarte Moskaus. Denn der Einfluss der Kirche ist in vielen Ländern deutlich höher als bei uns. Putin nutzt dies für seine Zwecke – so, wie es einst die Zaren taten. Gerade auf dem Balkan könnte das noch für Unruhe und Zwist in der EU sorgen.

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