Prozessfinanzierung hält in Europa als Anlageform Einzug
Spätestens in 5 Jahren können Sie in eine neue Form der Kapitalanlage investieren: die Prozessfinanzierung. Sie dürfte bis dahin auch in Europa eine große Verbreitung erreichen. Diese Einschätzung ist am Londoner Markt immer häufiger zu hören. Firmen wie Legal Ventures, Phoenix Advisors und Dalma Capital vertreten diese Ansicht.
Das Konzept ist einfach. Ein Unternehmen, das mit den streitenden Parteien in keiner Verbindung steht, übernimmt die Finanzierung des Rechtsstreits. Dafür erhält es einen Anteil an der im Urteil bestimmten Summe. Solche Konzepte finden mehr und mehr Verbreitung in der Juristerei. Vor allem, nachdem auch in Europa die Tore für Sammelklagen geöffnet wurden.
Hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital
Die Kapitalrendite beläuft sich im Schnitt auf 33%. Als ein besonderer Anreiz dieser Kapitalanlageform wird gesehen, dass sie weitestgehend unberührt von konjunkturellen Entwicklungen bleibt. Das heißt: Der Gleichlauf (Korrelation) mit Aktien oder Anleihen ist gering.
Schon heute gibt es diese Möglichkeit der Kapitalanlage. Meist geht es dabei um Ländergrenzen überschreitende Fälle. Stark verbreitet ist sie bereits in den Vereinigten Staaten, in Australien im Nahen Osten und in Indien.
USA und UK sind die führenden Märkte
Größter Markt sind die Vereinigten Staaten. Sie haben an dieser Anlageform einen weltweiten Anteil von 40%. Dort wird das Geld für die zahlreichen Sammelklagen (Class Action – Prozesse) benötigt. Für sie gibt es kaum andersartige Finanzierungsmöglichkeiten.
In Europa steht der britische Markt an der Spitze. Rund 200 große Anwaltskanzleien bieten bisher an, Klagen auf diesem Weg zu finanzieren. Boomzeiten erlebt die Prozessfinanzierung vor allem in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Dann ist die Prozesswut vor allem gegenüber Lieferanten und Versicherungen besonders hoch.
Fazit
Gerade in größeren Portfolien ist diese alternative Anlageform eine interessante Möglichkeit zur Risiko-Streuung.