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Saxobank

Kleinkunden unerwünscht

Wie schlägt sich die Saxobank im FUCHS-Broker Test 2021? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Die Saxobank ist eigentlich eine Adresse mit einem hervorragenden Klang in Trader-Ohren. Allerdings hat das Haus eine neue Strategie oder einfach nur stark nachgelassen. An kleineren Neukunden hat Saxo offenbar kein Interesse mehr. Das Haus baut hohe Hürden auf und unterlässt viel bisher Gutes.

Erstkontakt

Die Saxobank mit Sitz in Kopenhagen (Dänemark) ist eine Investmentbank, die im Jahr 1992 unter dem Namen Midas Fondsmaeglerselskab gegründet wurde. Seit 2001 besitzt das Unternehmen eine Banklizenz und firmiert unter dem Namen Saxo. Das Unternehmen bietet seinen Kunden über verschiedene Plattformen den Handel mit Finanzprodukten wie Aktien, Devisen, CFDs, Futures, Anleihen oder Investmentfonds und ETFs an. Neben dem Hauptsitz in Kopenhagen unterhält der Broker weitere Niederlassungen in 13 Ländern in Europa und Asien. Unternehmensangaben zufolge wickeln Kunden der Saxobank täglich Wertpapier- und Devisenorders im Gegenwert von etwa 12 Milliarden US-Dollar ab. Damit zählt Saxo zu den größten und ältesten Anbietern im Online-Handel von Differenzkontrakten und Währungen.

Plattform

Bei der Saxobank handeln wir über die selbst entwickelten Handelsplattform SaxoTrader. Diese wird in einer browserbasierten Webvariante (SaxoTrader Go) und einer fest installierbaren Desktop-Version (SaxoTrader Pro) angeboten. Das Handelskonto ist zudem über eine mobile Trading-App zugänglich. Die Handelsoberfläche können wir nach unseren Wünschen gestalten und einrichten. Ob manuelles Trading oder automatisiertes Orderalgorithmen wie Iceberg-Orders oder VWAP – Börsenprofis kommen hier ebenso auf ihre Kosten, wie Anfänger im Online-Trading. Für den Handel stehen weit mehr als 40.000 Instrumente zur Verfügung. Wer mag, kann Konten bzw. Unterkonten in verschiedenen Währungen führen. Das hat Vorteile, wenn US-Trades direkt in Dollar abgewickelt werden sollen.

Mit Blick auf die Handelskosten stellen wir schnell fest, dass sich die Dänen vor allem auf professionelle Kunden mit großen Ordervolumina fokussieren. Saxo bietet, je nach Kontogröße und Handelsvolumen, drei verschiedene Konto- und Gebührenmodelle an. Diese unterscheiden sich zum Teil erheblich. Während wir deutsche Aktien im „Classic“-Konto beispielsweise für 0,10% Kommission (min. 15 Ero) handeln können, sinkt dieser Satz im VIP-Konto auf 0,07% (min. 7 Euro). Positiv ist weiterhin: Unsere Orders werden direkt in das Handelsbuch der entsprechenden Börse geroutet (DMA-Handel). 

Service und Beratung

Der Neukunden-“Service“ hat uns in diesem Jahr leider enttäuscht. Während unseres gesamten Testzeitraums ruft uns niemand an. Auch eine persönliche Email bleibt uns der Broker schuldig. Neben der Bestätigung über die Einrichtung unser Demokontos erreichen uns lediglich automatisierte Mails, in denen uns Saxo auf die Vorzüge einer Geschäftsbeziehung hinweist und uns eine Kontoeröffnung nahelegt. Das waren wir in den Vorjahren ein wenig anders gewohnt. Wenn wir selbst aktiv zum Hörer greifen und den Broker kontaktieren, bekommen wir jedoch freundliche und kompetente Auskunft und können unsere Fragen loswerden. 

Auch das (Aus)Bildungsangebot hat Saxo deutlich abgespeckt. Webinare finden sich nur vereinzelt auf der Webseite und sind zudem nur in englischer Sprache verfügbar. Ein jährliches Highlight sind jedoch Saxos „Outrageous Predictions“ bei der der Broker zum Ende eines jeden Jahres 10 Prognosen für das kommende Börsenjahr abgibt, die auf den ersten Blick absurd erscheinen mögen, dennoch fundamental und fachlich solide begründet und damit denkbar sind. Das hilft zwar nicht beim täglichen Trading, sind aber interessante Denk-Ansätze, die zum philosophieren einladen.

Fazit: Bei der Saxobank trifft ein gigantisches Handelsuniversum auf eine extrem professionelle und ausgefeilte Trading-Plattform. Leider sind die Gebühren für kleinere Gelegenheits-Trader im Vergleich zum Markt zu hoch. Das Haus fokussiert offenbar klar auf Profis und hält sich Anfänger oder "Kleinkunden" ganz bewusst fern. Dazu passend wird der Neukundenservice stiefmütterlich behandelt.
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