Wallstreet Online will den Broker-Markt erobern
Dienstleistungsangebot
Der Smartbroker, die Brokerage-Sparte des Finanzportals Wallstreet Online, ist vergleichsweise neu auf dem deutschen Brokermarkt. Das Besondere: Wallstreet Online gibt es bereits seit mehr als zwanzig Jahren. Die Internetseite wurde 1998 als Börsenportal für aktive Trader im Internet gegründet. Sie ist die Webseite, die eigenen Angaben zufolge Deutschlands größte Online-Community im Finanzbereich bedient. Neben zahlreichen Diskussionsforen die die unterschiedlichsten Bereiche des Börsenhandels abdecken, werden hier Nachrichten, Analysen, Charts und Wertpapier-Details zu Aktien, Rohstoffen, ETFs, Fonds, Zertifikaten, Optionsscheinen und anderen Derivaten angeboten.
Jetzt hat Wallstreet Online sein Geschäftsmodell umstrukturiert und will künftig vor allem Erlöse aus dem Trading erzielen. Dazu bietet das Portal jetzt den Smartbroker für seine zahlreichen Nutzer an. Diese sollen sich möglichst nicht mehr nur über Finanzmärkte informieren, sondern sollen dort auch gleich handeln können. Das alles wird über den Smartbroker ermöglicht. Bei dem können direkt Wertpapieraufträge ausgelöst, Sparpläne eingerichtet und Fonds. Damit ist das Produktangebot sehr umfassend. Um das Ziel zu erreichen, sich eine feste und relevante Position auf dem Brokermarkt zu erobern, hat das Haus den langjährigen Marketing- und Vertriebsprof Matthias Hach verpflichtet, der seit Jahren bei diversen Brokern als Vorstand aktiv war.
Erstkontakt
Die Homepage von Smartbroker empfängt uns in einem frischen und modernen Look und ist übersichtlich gegliedert. Hier stellt der Broker sein Dienstleistungsspektrum vor und grenzt sich durch diverse Vergleichsgrafiken klar von seinen Wettbewerbern ab. Augenfällig sind vor allem die günstigen Konditionen im Handel mit Wertpapieren. So ist die Depotführung komplett kostenfrei. Wer Aktien, Fonds, ETFs oder Anleihen über Gettex handelt oder Derivate-Trades im Direktgeschäft mit den Premiumpartnern Morgan Stanley, Vontobel, HSBC oder der UBS abwickelt, zahlt ab einem Ordervolumen von 500 Euro keine Ordergebühren. Bei kleinerem Ordergegenwert oder bei Geschäften an der Börse wird eine Handelspauschale in Höhe von 4,00 Euro fällig. Auf die wichtigsten Fragen, die ein Neukunde haben kann, wird ebenfalls auf der Homepage detailliert eingegangen.
Plattform
Im Gegensatz zu allen von uns getesteten Häusern gibt es keine Möglichkeit, ein Demokonto bei Smartbroker zu eröffnen. Das Haus vertritt die Ansicht, dass jeder Interessent ein Konto eröffnen und die Plattform ansehen könne, da die Depotführung kostenlos ist. Das stimmt zwar, aber ein Ausprobieren ist so nur begrenzt möglich. Als Handelsplattform nutzt das Unternehmen das Handelsportal der DAB Bank (gehört zu BNP Paribas). Eine eigene App oder Handelsplattform hat Smartbroker bislang nicht im Angebot. Allerdings sind die Berliner dabei, eine eigene Plattform zu entwickeln. Diese soll im Laufe des Jahres 2021 an den Start gehen.
Mit der aktuellen Handelsoberfläche können wir Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen, Zertifikate und Optionsscheine handeln. Andere Derivate wie CFDs, Futures oder Optionen werden derzeit nicht angeboten. Neben dem Handel an deutschen Börsen ist über Smartbroker auch das Traden an 24 ausländischen Börsen möglich, darunter beispielsweise den USA, Kanada, Australien, Japan, Frankreich oder Norwegen. An den Auslandsbörsen zahlen wir eine pauschale Provision in Höhe von 9,00 Euro je Order.
Service und Beratung
Der Kundenservice bei Smartbroker ist noch gut ausbaufähig. Wir können zwar direkt auf der Homepage Fragen an einen digitalen Assistenten stellen. So richtig kommen wir hier aber nicht weiter. Unsere Fragen rund um das Thema „Leerverkäufe“ und auch zum Thema „CFDs“ muss der Bot erst noch lernen.
Natürlich lassen wir uns davon nicht abschrecken und kontaktieren Smartbroker auch direkt. Aber auf eine Email mit unseren Fragen reagiert der Broker nicht. Schließlich greifen wir zum Telefon und testen die Servicekompetenz der Mitarbeiter. Smartbroker ist zwischen 9 und 17 Uhr börsentäglich erreichbar, am Samstag ebenfalls von 10 bis 17 Uhr - das ist gut. Freundlich und zuvorkommend beantwortet der Hotline-Mitarbeiter unsere Fragen. Allerdings hat er nicht alle Antworten direkt parat. Nach der Frage, ob beispielsweise Futures und CFDs handelbar sind, bekommen wir erst ein „Ja“, später dann doch ein „Nein“. Auch die Frage, ob wir Aktien leer verkaufen (short) können, beantwortet der Mitarbeiter positiv. Dies ist jedoch nicht der Fall.