RWE mit großem Wasserstoff-Plan
RWE und der Gas-Pipelinebetrieber OGE arbeiten an einem Wasserstoffnetz für Deutschland. Im Projekt H2ercules soll bis 2030 eine komplette Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut werden. Für das 1.500 Kilometer lange Leitungsnetz sollen bestehende Gasleitungen ausgebaut werden. Sie verlaufen ganz im Westen der Republik durch das Ruhrgebiet, wo mit der Stahlindustrie ein potenziell großer Wasserstoff-Abnehmer sitzt. Im Süden verzweigen sich die Leitungen nach Baden-Württemberg und Bayern. Ostdeutschland könnte später an das Netz angeschlossen werden.
Viel Infrastruktur für 3,5 Mrd. Euro
Durch den Umbau bestehender Leitungen sind die Kosten mit 3,5 Mrd. Euro nicht sehr hoch, zumindest für so große Infrastrukturbauten. Darin enthalten sind neben den Pipelines sechs wasserstofffähige Gaskraftwerke von RWE mit einer Leistung von 2 GW, Elektrolyseure mit einer Leistung von 1 GW und Gasspeichern an der niederländischen Grenze. Schon 2026 könnten erste Teilstücke des Projekts fertiggestellt werden, das gesamte Projekt 2030.
Ausbau nur mit Subventionen
RWE und OGE erwarten dafür aber staatliche Subventionen. Ohne Subventionen könnte sich der Start in die Wasserstoffwirtschaft lange verzögern. Zwar können einige Standorte schon Ende der 20er Jahre Wasserstoff so günstig produzieren, dass sie mit Erdöl und Erdgas konkurrieren können. Aber die Preise für Wasserstoff werden nur dann auf breiter Front sinken, wenn genug Abnehmer vorhanden sind, um die Produktion in immer größerem Maßstab zu rechtfertigen.
Die Realisierungschancen halten FUCHSBRIEFE jedoch für hoch. Denn die Regierung hat einen Wasserstoff-Plan und schon angekündigt, Milliarden für den Auf- und Ausbau der Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.
Fazit: H2ercules ist ein wichtiges Projekt, weil damit eine Grundversorgung weiter Regionen in Deutschland mit Wasserstoff möglich wird. Es könnte die Initialzündung für den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft in Deutschland sein.