Sojabohnen werden teurer
Wie an der Schnur gezogen bewegt sich der Sojabohnenpreis immer weiter nach oben. Vor vier Wochen stellten wir (siehe FD vom 9.10.) ein mittelfristiges Kursziel bei rund 1.200 US-Cent in Aussicht. Mit aktuell rund 1.100 US-Cent je Scheffel hat der Sojabohnenpreis ein gutes Stück dieser Wegstrecke bereits zurück gelegt.
Auf dem aktuellen Kursniveau handelt Soja so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr. Nach dem Sprung über die Hürde um 1.080 US-Cent je Scheffel ist der Weg bis zum letzten zyklischen Hoch bei rund 1.200 US-Dollar aus dem Jahr 2016 aus technischer Sicht nun frei.
China kauft viele Sojabohnen
Die Gründe für die Fortsetzung der Rally liegen weiterhin in einer hohen chinesischen Nachfrage auf der einen und schlechten Wetterbedingungen in Südamerika auf der anderen Seite. So führt die nach wie vor zu trockene Witterung vor allem im Süden Brasiliens und in Argentinien zu Verzögerungen in der Aussaat und bei der Entwicklung der Pflanzen. Dies und die seit Monaten anhaltend hohe Nachfrage aus China treiben den Sojabohnenpreis weiter an.
Daneben tritt inzwischen auch die EU als Käufer von Übersee-Soja auf. Zwar ernteten europäische Landwirte mit rund 2,8 Mio. Tonnen rund 3% mehr Sojabohnen als im Vorjahr. Doch der Verbrauch stieg in der EU-27 ebenfalls um etwas mehr als 3% auf 18,2 Mio. Tonnen an. Im Erntejahr 2020/21 dürfte die Europäische Gemeinschaft mit etwa 15 Mio. Tonnen rund 2% mehr Sojabohnen einführen als im letzten Jahr. Aufgrund des wachsenden Verbrauchs dürften zudem die Vorräte schrumpfen. Hier geht die EU-Kommission von einem Rückgang in Höhe von 40% auf 0,9 Mio. Tonnen aus.
Fazit: Der weltweite Verbrauch von Soja steigt, während das Angebot zuletzt durch schlechte Witterungsbedingungen eingeschränkt ist. Anleger bleiben investiert, ziehen jedoch den Stopp knapp unter 1.050 US-Dollar an.
Empfehlung: Der Soja-ETC lautet auf die ISIN: DE 000 A0K RJ7 7.