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Kunstmarkt

2016: Neue und alte Favoriten

Im kommenden Jahr differenziert sich der Kunstmarkt immer stärker.
Der Kunstmarkt differenziert sich immer stärker. Dabei werden sehr grundlegende Trends sichtbar, die sich 2016 fortsetzen werden. Kunst nach 1945: Das nun erreichte Preisniveau ist bereits anspruchsvoll, dürfte aber noch einige Zeit weiter nach oben laufen. Das Segment war 2015 der absolute Favorit. Seit fünf Jahren kennen die Preise dieser Sparte nur eine Richtung: steil nach oben. Der Artprice-Index des Segments verzeichnet einen Anstieg von 252 auf 312 Punkte (Quelle: artprice.com). Warhol, Kippenberger, Richter, Lüpertz, Arman, Calder und Fontana sind die Zugpferde, ganz besonders in Deutschland. Vorsicht ist angebracht bei der Auswahl der persönlichen Lieblinge. Licht und Schatten liegen oft dicht beieinander. Zum Teil herbe Preisrückschläge waren bei Damian Hirst, Christo oder auch Jeff Koons zu verzeichnen. Altmeister und 19. Jahrhundert: Sie sind nach wie vor in einer andauernden Schwächephase. Dies resultiert aus der Geschmacksveränderung und einer anderen Wahrnehmung durch die aktuelle Käufergeneration. Zudem kamen altersbedingt zahlreiche Sammlungen in den Markt (Rhode-Hinze; Hofstätter, Rudolf Neumeister). Qualitativ hochwertige Arbeiten mit tadelloser Provenienz fanden gute Aufnahme im Markt, wobei der breite Markt eher schwach tendierte. Zeichnungen: Mittlerweile hat sich das Segment auf hohem Niveau etabliert. Fragen der bestätigten Autorenschaft und genauere Zuschreibung der Arbeiten sind heute entscheidend. Hoher Publikumsgunst erfreuen sich Arbeiten italienischer Zeichner des 16. bis 18. Jahrhunderts, z. B. Luca Cambiaso oder Pier Francesco Mola. Fotografie: Die laufenden Fotoauktionen sind von leichten Ermüdungstendenzen geprägt, die typisch für das Marktsegment scheinen. Die Ikonen klassischer Fotografie, z. B. H. Bellmer und E. Biermann, erzielen weiterhin hohe Preise. So erreichte Hans Bellmers Serie La Poupée von 1936 (10 Vintages) erstaunliche 43.750 Euro bei Grisebach in Berlin. In der Mehrzahl fielen die Preise aber. Im Jahr 2016 dürfte sich die Flutung der Märkte mit billigem Zentralbankgeld insbesondere in Europa fortsetzen. Das wird Anleger weiter in Sachwertinvestments zwingen. Im Kunstmarkt sind das vor allem die Vertreter der Klassischen Moderne, der Moderne und der Kunst nach 1945. Picasso, Picabia, Lichtenstein, Rauschenberg, Richter, Twombly, Tobey, Rothko, Schmidt-Rottluff, Pechstein – nur eine Auswahl der Favoriten. Käufer sollten sich drei Dinge vor Augen halten:
  • Das erreichte Preisniveau in vielen Segmenten ist bereits hoch

  • Transaktionskosten nicht vergessen

  • Gesamtwirtschaftliche Rückschläge schlagen 1:1 auf den Kunstmarkt durch

Ein wenig Anlagestrategie kann also auch am Kunstmarkt nicht schaden. Die Empfehlung für Alte Kunst und ausgewählte Vertreter des 19. Jahrhunderts halten wir aus antizyklischer Sicht aufrecht. Hier gibt es Topqualitäten zu kleinen Preisen. Mittlerweile haben dies einige Käufer erkannt und investieren in Namen wie Franz von Stuck, Hans Makart, Piloty und andere. Erstaunliche Angebote gibt es auch für religiöse Werke italienischer Meister des 15. und 16. Jahrhunderts. Martino di Bartolomeo da Siena, Maestro dell'Epifania di Fiesole, Michele Tosini, Francesco Bassano wären hier zu nennen. Eine „Sonderkonjunktur“ ist bei den österreichischen Malern Alfons Waldes und Oskar Mulleys sichtbar. Alpine Landschaften bestechen durch regelmäßige Nachfrage und steigende Preise. Auch die Besonderheiten des Sammelgebiets „Kunst der DDR“ ziehen vermehrt Käufer an. Aktuell findet die Entdeckung der 2. Reihe statt. Namen wie Karl Krug, Hans Vent, Manfred Pietsch oder Konrad Knebel bieten Erstaunliches. Bereits erstaunliche Preissteigerungen legten Vertreter wie Jüchser, Rosenhauer, Wigand, Mattheuer, Womacka und Harald Metzkes hin.

Fazit: Der Kunstmarkt wird für Anleger auch im nächsten Jahr interessant bleiben. Wir gehen davon aus, dass die wesentlichen Preistrends innerhalb der Segmente anhalten. Kunst nach 1945 wird gefragt bleiben, die Preise steigen. Zeichnungen werden positiv überraschen. Fotografie verliert etwas an Schwung, Altmeister haben ihren Höhepunkt voraussichtlich erreicht.

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