Bayer: Sondergeschäft durch neue Gentechnik-Regeln
Die Analyse der Bayer-Aktie war ein aktueller Leser-Wunsch. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern ist seit Jahren in der Genforschung für landwirtschaftliche Nutzpflanzen aktiv. Bayer verstärkte dieses Geschäftsfeld im Jahr 2018 mit der Übernahme des Saatgutherstellers Monsanto. Davon hat das Unternehmen aber noch nicht profitiert, weil die EU strenge Gentechnik-Richtlinien hat.
Erlaubt die EU bald mehr Gentechnik?
Der Wind könnte für Bayer bald drehen und das Geschäft anschieben. Denn die EU-Kommission plant, den Einsatz von Gentechnik (speziell die Gen-Editierung) in der Landwirtschaft deutlich zu erleichtern. Davon würde Bayer stark profitieren. Denn bislang wehren sich die europäischen Länder – anders als z.B. Japan oder die USA – gegen die Aufzucht solcher Pflanzen.
Sollte die Gesetzesänderung kommen, bietet sich für Bayer eine Chance auf einen deutlichen Umsatzsprung. Dem Konzern würde sich dann ein neuer, bisher nicht nutzbarer Markt eröffnen. Bayer hat schon mal kalkuliert. Im europäischen Agrargeschäft erwartet das Unternehmen durch die Änderung bis 2035 einen Umsatzanstieg von gut 10%. Im vorigen Jahr erlöste die Sparte rund 4,8 Milliarden Euro.
Fundamental günstig
Aus fundamentaler Sicht ist die Bayer-Aktie mit einem KGV unter 7 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,40 ohnehin günstig bewertet. Eine Dividendenrendite von knapp 4,8% ist ebenfalls sehr ordentlich. Mit Blick auf den Chart ist der Titel zwischen 48 und 50 Euro solide unterstützt. Langfristig orientierte Anleger können eine Positionen aufbauen und auf einen Sondereffekt durch mögliche Gentechnik-Lockerungen spekulieren.