Evonik Industries wächst kräftig
Evonik dreht wieder kräftig auf. Während der Corona-Krise haben die Geschäfte des Spezialchemiekonzerns kräftige Einbußen hinnehmen müssen. Inzwischen wird Evonik jedoch wieder optimistischer für den Jahresverlauf. So profitieren die Essener von der Nachfrage der Automobil- und der Bauwirtschaft und guten Geschäften mit Tierfutterzusätzen. Auch Anwendungen für die Kosmetik- und Pharmaindustrie sind stärker gefragt.
Seit Ende April produziert der Konzern zwei Lipide für den Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer. Bei einem Umsatzanstieg um 29% auf 3,6 Mrd. Euro erzielte Evonik im zweiten Quartal ein operatives Ergebnis in Höhe von 649 Millionen Euro. Das sind 42% mehr als im Vorjahr. Auch verglichen zur „Vor-Corona-Zeit“ wächst der Konzern (plus 15% gegenüber Q2/19). Evonik-Chef Christian Kuhlmann peilt für das Gesamtjahr nun Erlöse zwischen 13 und 14,5 Mrd. Euro sowie ein operatives Ergebnis in Höhe von 2,3 bis 2,4 Mrd. Euro an.
Lipide für Biontech-Impfstoff und Wachstum in Asien
Um sein Standing im wachstumsstarken asiatischen Markt weiter zu stärken, investiert Evonik in die beiden chinesischen Risikokapitalfonds GRC SinoGreen Fund V und Richland VC Fund III. Beide Fonds konzentrieren sich auf fortschrittliche Werkstoffe, High-End-Produktionsanlagen, digitale Transformation und grüne Technologien. Den Einstieg in beide Fonds gab das Unternehmen vor gut zwei Wochen bekannt – über die Höhe des Investments machte Evonik jedoch keine Angaben.
Der Spezialchemiekonzern verfolgt eine aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik. Die durchschnittliche Dividendenrendite über die vergangenen fünf Jahre beträgt satte 4,21%. Für das vergangene Jahr gab es - trotz Corona - eine Dividende in Höhe von 1,15 Euro je Aktie. Mit einem für 2022 geschätzten KGV von knapp 14 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,56 ist die Aktie des Spezialchemiekonzerns aus fundamentaler Sicht günstig bewertet.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 38,83 EUR, Stop-Loss: unter 26,62 EUR