Ganfeng Lithium kämpft mit zwei Problemen
Das chinesische Unternehmen Ganfeng Lithium bedient die gesamte Bandbreite im Lithiumgeschäft. Die Konzernaktivitäten erstrecken sich vom Lithiumabbau über die Verarbeitung (Umsatzanteil ca. 82%) bis hin zur Herstellung und dem Verkauf von Lithiumbatterien (ca. 18%). Das Unternehmen ist der weltweit drittgrößte Lithiumproduzent.
Ganfeng muss zwei Herausforderungen meistern
Trotz des E-Autobooms und Batteriehypes hatten Anleger hatten mit Ganfeng Lithium im Jahr 2023 wenig Freude. Während der zurückliegenden zwölf Monate sank der Aktienkurs um satte 64%. Das Unternehmen bekommt von zwei Seiten Gegenwind:
- Zum einen sind die Preise für Litiumcarbonat stark gesunken. Der Preis für Lithiumcarbonat in China ist von 500.000 RMB pro Tonne zu Jahresbeginn auf 120.000 RMB pro Tonne im November gesunken (-75%). Das US-Analysehaus Jeffries sieht hier noch kein Licht am Ende des Tunnels und erwartet weitere Preisrückgänge auf 90.000 RMB im vierten Quartal 2024. Dies dürfte nicht ohne Auswirkungen auf die Gewinne von Lithiumproduzenten wie Ganfeng bleiben.
- Zudem hat das Unternehmen seine Pläne für den Lithiumabbau in Mexiko auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Grund dafür liegt in der Annullierung von neun Konzessionen der Ganfeng Tochtergesellschaften durch mexikanische Bergbaubehörden. Die Behörden werfen dem Unternehmen vor, Mindestinvestitionsanforderungen nicht eingehalten zu haben. Ganfeng weist die Vorwürfe zwar zurück und nutzt sämtliche Rechtsmittel, um die Projekte doch noch realisieren zu können. Vorerst liegen die Pläne aber auf Eis.
Niedrige Bewertung, aber Chartbild mahnt zur Vorsicht
Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie mit einem KGV um 5,5 günstig bewertet. Langfristig orientierte Anleger können zudem mit einer Dividendenrendite von rund 2,4% rechnen. Der Blick auf den Chart stimmt dagegen wenig hoffnungsvoll – von einer Bodenbildung ist noch nichts zu sehen.