Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2427
Börsen mit Zuversicht

Goldpreis signalisiert das Gegenteil

Ein Stapel Goldbarren. Copyright: Pexels
Die Börsen haben die erste größere Angriffswelle nach unten abgewehrt. Jetzt scheinen die Aktienmärkte schon wieder nach oben klettern zu wollen. Wir halten das nach wie vor für ein Fehlsignal. Es gibt zu viele Bremssteine, die auf dem Weg nach oben liegen. Und der Goldpreis signalisiert ebenfalls, dass die Aktienkurse in zu dünner Höhenluft unterwegs sind.
Die Börsen versuchen, sich zu berappeln. Der DAX hat immerhin mehrfach den Angriff auf die Unterstützungszone zwischen 14.800 und 15.000 Punkten abgewehrt. Das ist kurzfristig ein gutes Zeichen und verschafft dem Index zunächst ein wenig Luft nach oben. Die Frage ist, wie weit die Puste jetzt reicht. Ähnlich sieht es in den großen US-Indizes aus. Aber: Weder im Dow noch im S&P 500 ist die Trendwende damit abgeblasen. 

Die US-Inflationsrate kann allerdings keinen neuen Börsentreibstoff geliefert haben. Sie ist auf 5,4% gestiegen und hat sich sogar noch beschleunigt. Analysten hatten eher damit gerechnet, dass sich der Inflationsanstieg allmählich beruhigen wird. Wir hatten diese Annahme allerdings schon länger bezweifelt. Denn die Energiepreise bleiben weiter hoch und steigen. 

Konjunkturprobleme und Inflation

Auch die Lieferengpässe sind noch lange nicht vorüber. Im Gegenteil: Aus China hören wir derzeit Nachrichten, die befürchten lassen, dass die Lieferschwierigkeiten, die zu immer mehr Produktionskürzungen führen, noch zunehmen werden. Gerade ist das Reich der Mitte mit aller Macht dabei, die eigenen Stromversorgung der Produktion zu sichern. Das scheint aber eine Herkulesaufgabe zu sein und nur mit Energie-Rationierungen in den Unternehmen und Privathaushalten kurzfristig halbwegs zu gelingen. Ganz nebenbei ist zu erwarten, dass China die Kohleverstromung weiter massiv hochfahren wird. Der CO2-Abdruck des Riesen-Reiches wird gerade ein "Riesen-Latsch" und lässt alle Bemühungen in Deutschland wie Schnecken-Schritte aussehen. 

Verwunderliche Zuversicht der Börsen

Wir wundern uns daher etwas über die Zuversicht der Börsen, schreiben sie aber weiter einer eher charttechnischen Entwicklung zu. Denn auch von den Notenbanken gibt es keinerlei Signale, dass sie angesichts der fundamentalen Schwierigkeiten (Risiken) seitens der Konjunktur ihre geldpolitische Wende verschieben oder hinauszögern werden. Das können die Geldhüter aus diversen Gründen nicht. Einerseits würden sie Glaubwürdigkeit verlieren. Auf der anderen Seite ist der US-Arbeitsmarkt robust und die Inflation läuft der Fed davon. Wenn sie jetzt nicht reagiert (so wie angekündigt), käme das einer Kapitulation gleich.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) kann ihren Pfad nicht mehr verlassen, wenn sie keinen Rufschaden nehmen will. Die EZB wird das Corona-Notkaufprogramm wie angekündigt im März 2022 auslaufen lassen. Dadurch reduziert sich das Anleihekaufvolumen von 80 auf 20 Mrd. Euro pro Monat. Dennoch besteht das realistische Risiko, dass "die EZB und einen politischen Kurs wählt, der zu wenig erreicht und zu spät kommt", so Katharine Neiss, Europäische Chefvolkswirtin bei PGIM Fixed Income. Sie reduziert die Liquiditätszufuhr in die konjunkturelle Verlangsamung hinein und muss ebenfalls steigenden Inflationsraten hinterher sehen. Wobei sich die EZB schon darauf festgelegt hat, eine Inflation über 2% zeitweise zu tolerieren. 

Gold sendet Achtungszeichen

Der Goldpreis signalisiert aus unserer Sicht am präzisesten die aktuelle Marktverfassung. Die Notierungen steigen, klettern gerade wieder über die Marke von 1.800 US-Dollar je Feinunze. Hier preisen die Marktteilnehmer einen steigenden negativen Realzins ein (insbesondere in Europa) und wachsende langfristige Börsenrisiken. Gold wird als sicherer Anlagehafen wieder angelaufen. In weiser Voraussicht haben wir den Goldbestand in unserem Depot schrittweise heraufgefahren.     

Fazit: Wir halten die aktuelle Aufwärtsbewerung im breiten Markt weiterhin für die nötige technische Korrektur des ersten Rutsches vom Allzeithoch. Der Abwärtsdruck dürfte bald wieder zunehmen. Der DAX hat nur Luft bis 15.600 Punkte.

Hinweis: Richtig in Fahrt kommen gerade Wasserstoff-Aktien. Darum stellen wir Ihnen heute in den Empfehlungen zwei Titel vor, die wir in unserer aktuellen Ausgabe des FUCHS H2 besprochen haben. Vielleicht ist dieser auf Wasserstoff-Aktien fokussiere Newsletter für Sie interessant. Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.fuchsbriefe.de/shop/briefe-im-abo/fuchs-h2-invest

Hier FUCHS KAPITALANLAGEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Serie: Best Practice in Unternehmen (13)

Digitalisierung für Großkantinen

Manuelle Prozesse und viele Schnittstellen sorgen für hohe intransparente Ausgaben. Die Eichhof-Stiftung Lauterbach liefert ein cleveres Digitalisierungsmodell aus dem Gesundheitssektor. Das Modell ist aber auch für viele andere Unternehmen einen Blick wert.
  • Fuchs plus
  • Landesarbeitsgericht hebelt Arbeitgeber und Betriebsrat aus

Mitarbeiterpostfach nicht für Entgeltabrechnung nutzen

Dürfen Unternehmen ihren Mitarbeitern die Entgeltabrechnung in ihr digitales Mitarbeiterpostfach zustellen? Das Landesarbeitsgericht Niedersachsen hat dazu eine klare Ansage gemacht und mit der sogar eine Vereinbarung von Unternehmen und Betriebsrat ausgehebelt.
  • Fuchs plus
  • Viele Nachaltigkeits-Innovationen

Startups zeigen neue Wege im Recycling auf

Startups entwickeln interessante Lösungen bei neuen Materialien und beim Recycling. Zwei Wettbewerbe rücken die interessantesten Lösungen ins Rampenlicht - und FUCHSBRIEFE hat genau hingesehen.
Zum Seitenanfang