Momentumsstarker Pharmakonzern Dermapharm

Dermapharm Holding SE ist ein wachstumsstarker Nischenplayer. Das 1991 in Grünwald bei München gegründete Pharmaunternehmen ist erst seit Anfang 2018 an der Börse notiert. Nach einem holprigen Start zeigt sich jetzt eine veritable Wachstumsgeschichte.

Das integrierte Geschäftsmodell der Gesellschaft umfasst die hausinterne Entwicklung, eigene Produktion sowie den Vertrieb von Arzneimitteln und anderen Gesundheitsprodukten. Daneben setzt das Unternehmen auf Parallelimporte unter der Marke „axicorp" sowie strategische Übernahmen. Dermapharm deckt verschiedene Therapiegebiete wie Dermatika, systemische Kortikoide und Frauengesundheit ab. Das Produktportfolio umfasst über 900 Arzneimittelzulassungen für mehr als 200 pharmazeutische Wirkstoffe.

Investment in die noch junge Cannabis-Branche

Seit der Übernahme des Arzneimittelherstellers Strathmann und Trommsdorf ist Dermapharm auch in der Schmerztherapie tätig. Im Frühjahr sicherte man sich 20% am niederländischen Cannabis-Produzenten Fyta und verschaffte sich so Zugang zum schnell wachsenden, aber stark regulierten Markt für medizinisches Cannabis.

In der ersten Jahreshälfte kletterte der Konzernumsatz um 18,9% auf 333 Mio. Euro. Das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 27,1% auf 90,1 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente Dermapharm mit 39,4 Mio. Euro leicht mehr, als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Seit Jahresbeginn stieg der Börsenwert um mehr als 50%. Seit dem 23. September ist Dermapharm im SDAX notiert. Das bringt entsprechend investierende Fonds in Zugzwang. Zudem ist die Aktie mit einem für 2020 geschätzten KGV von rund 16 angesichts der Wachstumszahlen nicht übermäßig teuer. Für das letzte Jahr wurden 0,77 Euro Dividendenrendite je Aktie ausgeschüttet. Zwar handelt die Aktie aktuell nur knapp unterhalb des Rekordhochs von 36,20 Euro. Dennoch dürfte die relative Stärke anhalten. Schwache Börsentage sind Kauftage.