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Produktcheck: B.A.U.M. Fair Future Fonds

Nachhaltig anlegen und spenden - kann das funktionieren?

Ein Glas gefüllt mit Münzen, aus dem eine Pflanze sprießt. Copyright: Picture Alliance
Für eine wachsende Anzahl von Anlegern wird Nachhaltigkeit in der Geldanlage immer wichtiger. Viele Anlageprodukte unterscheiden sich aber kaum. Darum ist uns ein Fonds aufgefallen, der einen Teil der Verwaltungskosten für einen guten Zweck spendet. Eine interessante Marketing-Idee. Aber was taugt das Produkt für Anleger?

Nachhaltiges Investierten wird für Anleger heutzutage immer wichtiger. Neben einer möglichst hohen Rendite und der schnellen Verfügbarkeit einer Geldanlage, kommt dem Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Bedeutung bei. Und zwar nicht nur in unseren Arbeits- und Lebensprozessen, sondern eben auch beim Anlegen. So möchten viele Menschen wissen, wo das Geld, welches sie investieren, arbeitet und welche Projekte, Industrien oder Dienstleistungen damit gefördert werden. Andere Anleger möchten auf gar keine Fall, dass ihr Geld in „schmutzigen“ Industrien steckt, etwa der Kohle, Atomkraft, der Waffenproduktion, dem Bergbau oder der Gentechnik. Zu guter Letzt bieten nachhaltige Investments auch ein hohes Renditepotential und brauchen sich vor „konventionellen“ Anlagen nicht verstecken – eher das Gegenteil ist der Fall.
Sehr eindrücklich hat das die Corona-Krise gezeigt: seit Dezember 2019 ist der ÖkoDAX um satte 125 Prozent gestiegen, der DAX schaffte im selben Zeitraum gerade einmal ein Plus von rund 17 Prozent.
Nun gibt es inzwischen sehr viele Nachhaltigkeitsfonds am Markt und die meisten unterscheiden sich kaum voneinander. Uns ist in der Vorweihnachtszeit dennoch ein Fonds aufgefallen, der sich vom Wettbewerb abhebt: der B.A.U.M. Fair Future Fonds. Dieser investiert das ihm anvertraute Anlegergeld nicht nur nach nachhaltigen Kriterien, sondern spendet auch noch einen Teil der Gebühren an Kinderhilfsprojekte in aller Welt. Im vergangenen Jahr waren dies immerhin 100.000 Euro, in diesem Jahr sollen bereits mehr als 500.000 Euro zusammenkommen. Aber der Reihe nach:  Ziel des Fondskonzepts ist ein möglichst hoher Wertzuwachs unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien. Um dieses zu erreichen, investieren die Fondsmanager überwiegend in Aktien kleinerer und mittelständischer Unternehmen weltweit, die eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft verfolgen und soziale oder ökologische Geschäftsmodelle führen. Der Fonds wurde im Oktober 2018 von vier Partnern ins Leben gerufen. Die Fondsabteilung der GLS Bank (inzwischen GLS Investments) und der Bundesdeutsche Arbeitskreis für umweltbewusstes Management B.A.U.M. e.V. haben den Fonds konzipiert, die GLS Bank kümmert sich zudem um den Vertrieb. Das Nachhaltigkeitsresearch verantwortet Green Growth Futura – eine vom langjährigen B.A.U.M.-Vorsitzenden Maximilian Gege gegründete Beratungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg. Fondsverwalter ist die Universal-Investment-Gesellschaft mbH aus Frankfurt.
Ein unabhängiger Beirat entscheidet darüber, welche Aktien in die nähere Auswahl genommen werden. Dieser ist prominent besetzt, unter anderem mit der Greenpeace-Mitbegründerin Monika Griefahn, der Klima-Professorin Claudia Kemfert sowie Vertretern von NABU, WWF und dem Club of Rome. Entsprechend streng ist das Auswahlverfahren – neben fossilen Energien, Atomkraft und Rüstung dürfen auch konventionelle Autokonzerne, Schiff- oder Luftfahrtunternehmen nicht ins Portfolio.
Das regional und sektoral breit diversifizierte Portfolio besteht aktuell aus rund 87 Einzel-Aktienpositionen. Zu einem großen Teil (ca. 39 %) sind dies deutsche Unternehmen, gefolgt von Dividendentiteln aus der Schweiz (ca. 12,33%) und nachhaltigen Aktien aus den USA (ca. 10,5%%) und Japan (ca. 9,3%). Branchen-Schwerpunkte setzen die Fondsstrategen bei Industrie- und Technologie-Unternehmen (jeweils rund 25%), sowie Aktien aus dem Gesundheits-Sektor (ca. 19%). Auf die zehn größten Einzeltitel entfallen etwa 16 Prozent des Portfoliogegenwerts. Darunter findet sich beispielsweise der Schweizer Molkerei- und Käsespezialist Emmi AG (ca. 1,86%), der schwedische Biopharma-Konzern Swedish Orphan Biovitrum (1,79%), der US-Finance-Software-Hersteller Intuit Inc. (1,76%), das Medizintechnik-Unternehmen Intuitive Surgical (1,70
%), der dänische Windkraft-Konzern Vestas (1,55%) und der deutsche Bausoftware-Entwickler Nemetschek (1,51%).
Fondsanteile können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 3,00 Prozent börsentäglich über die KVG erworben werden. Ein Kauf über die Börse ist ebenfalls möglich – hier liegt der Spread (Differenz zwischen Kauf und Verkauf) zwischen 0,80 und 1,40 Prozent. Die laufenden Kosten (TER) betragen 1,57 Prozent jährlich; liegt die vom Fonds in der Abrechnungsperiode erwirtschafteten Rendite über dem Referenzwert (bisheriger Höchstand des Anteilswerts am Ende der fünf vorangegangenen Abrechnungsperioden) und zugleich über der 6-Prozent-Marke, werden 15 Prozent der Wertsteigerung als varible Vergütung fällig – diese wird vollständig an soziale Kinderprojekte aus aller Welt gespendet. Eträge, die innerhalb des Fondsportfolios anfallen (Zinsen, Dividenden) werden einmal im Kalenderjahr an die Anteilseigner ausgeschüttet.

Fazit: Der B.A.U.M. Fair Future Fonds hat ein interessantes Konzept, das nachhaltige Geldanlage mit dem Ziel, „Gutes zu tun“ verbindet. Das dürfte vielen nachhaltigen Anlegern „schmecken“ und ist unserer Kenntnis nach einzigartig am Markt. Grundsätzlich eignet sich der Fonds für ESG-Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont. Die nachhaltige Geldanlage und Rendite für die Anleger steht im Vordergrund, die Spende einer satten Überrendite ist das Gewissens-Sahnehäubchen.

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