Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2660
EZB läuft los

Nächste Etappe in der Bärenmarkt-Rally

EZB bei Nacht © RK MEDIA / stock.adobe.com
Die EZB ist auf den Zinserhöhungspfad eingeschwenkt. Sie hat die Leitzinsen erhöht. Die Märkte spekulieren aber bereits darauf, dass die EZB keinen steilen Zinsweg bergauf nimmt und dass die Fed den Zinshöhepunkt schon bald erreicht haben könnte. Das stabilisiert die Aktienmärkte gerade. Die Frage bleibt: Wie stabil ist das Fundament?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat geliefert. Das war keine Überraschung. Viel wichtiger als ihr Zinsschritt um 75 Basispunkte ist die Leitlinie für künftige Entscheidungen. Die haben die europäischen „Geldhüter“ heute grob umrissen. 

Wir lesen aus den Worten von EZB-Chefin Christine Lagarde heraus, dass die EZB zwar auch weiterhin die Zinsen anheben wird. Klar ist für uns aber auch, dass die Notenbank zu spät kommt und mit Rücksicht auf die hoch verschuldeten Südstaaten nicht besonders aggressiv die Zinsen hochziehen wird. Auch die absehbare konjunkturelle Abkühlung, die aller Voraussicht im Winter einen Heizkosten- und Konsumschock erleiden dürfte, wird die Gangart der EZB zügeln. Die Geldhüter sind derzeit gezwungen, in die beginnende Rezession hinein zu straffen.

Yen implodiert

Die EZB fährt damit aber immerhin noch einen anderen Kurs als die Bank von Japan. Die bleibt weiter extrem expansiv und hat bisher keinerlei Andeutungen gemacht, die Zinsen ebenfalls anzuheben - nicht einmal moderat. Die Folgen zeigt der Japanische Yen, der in einen steilen Absturz übergegangen ist. Beunruhigend ist dabei nicht mehr nur der schon länger bestehende Abwärtstrend (wie Leser von FUCHS-Devisen wissen), sondern jetzt auch die Geschwindigkeit der Abwertung. Auf der anderen Seite ergeben sich daraus für Aktienanleger auch Chancen in Nippon (FK vom 9.6.). 

Unsere These, dass insbesondere fossile Energien und Versorger die Gewinner in der aktuellen Lage sind, bekommt gerade ein politisches Fundament. Denn der von der EU debattierte Gaspreisdeckel wird eine verpuffende Blendgranate sein. Der Gaspreisdeckel soll nur für russisches Gas gelten. Das fließt aber ohnehin kaum noch nach Europa. Zudem hat Moskau klar kommuniziert, dass es keine Gas an Länder liefern wird, die entgegen marktwirtschaftlichen Mechanismen der Preisfindung und entgegen bestehenden Lieferverträgen agieren. 

Fossile Versorger auf der Gewinnerseite

Gas aus anderen Quellen wird darum vergleichsweise teuer bleiben, auch wenn wir den Gaspreis-Peak voraussichtlich hinter uns haben (FB vom 8.9.). Ein ähnliches Bild sehen wir bei den Strompreisen. Die EU will den Preis für Strom, der aus Gas erzeugt wird, auf 200 Euro je Megawattstunde begrenzen, so ein Analyst von CMC. "Dass Unternehmen wie RWE und E.on diese Nachricht positiv aufnehmen, zeugt davon, dass der Markt von einer weitaus niedrigeren Obergrenze ausgegangen war." Die Strompreise dürften vermutlich nicht merklich fallen, die Versorger gute Einnahmen erzielen, wenn sie preiswerter produzieren. 

Fazit: Die Börsen haben sich bei 12.500 im DAX und etwa 31.000 im Dow Jones gefangen. Dieser Boden könnte die Basis für einen neuen Anlauf der Aktien nach oben sein - im nach wie vor bestehenden Abwärtstrend. Das kurzfristige Potenzial einer Bärenmarkt-Rally im DAX reicht bis 13.800 bis maximal 14.700 Zähler.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Wirtschaftsministerium prüft Neuregelung für Netzverknüpfungspunkte

Stromnetz soll effizienter genutzt werden

Der Ausbau der erneuerbaren Energien könnte mit einer einfachen Gesetzesänderung beschleunigt werden. Es geht um die Anschlusspunkte, an denen die Solar- und Windkraftanlagen mit dem Stromnetz verbunden werden. Die sind bisher nur sehr wenig ausgelastet. Das Wirtschaftsministerium prüft nun eine Gesetzesänderung, wie es gegenüber FUCHSBRIEFE bestätigte.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: HypoVereinsbank

Die HypoVereinsbank nimmt sich selbst aus dem Rennen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Wenn es eine typisch deutsche Bank gibt – und das, obwohl die HypoVereinsbank ja seit 2005 zur italienischen UniCredit Bank gehört – dann sind es die Münchner. Einen schriftlichen Anlagevorschlag für die Stiftung Fliege könne man erst erstellen, wenn „die Grundlage der Vermögensanlage“ als regulatorische Anforderung erfasst sei. Dafür seien die Satzung der Stiftung, die letzte Jahresrechnung, sowie ein kurzes persönliches Gespräch nötig, um die Erfahrungswerte der handelnden Person zu sichten.
  • Fuchs plus
  • Peking arbeitet am Finanzplatz-Modell 2035

China will Aktionäre besser schützen

China hat ein Modell, wie der Finanzplatz im Jahr 2035 aussehen soll. Auf diese Vision arbeitet Peking hin. Gerade wurden eine Vielzahl administrativer Markteingriffe beschlossen, die vor allem Anleger schützen sollen. Das wird den Finanzplatz insgesamt attraktiver machen.
Zum Seitenanfang