Peloton Interactive ist tief gefallen
Die Aktie des Fitnessgeräter-Herstellers Peloton hat einen Kursverlauf, der dem Höhenprofil einer Bergetappe der Tour de France gleicht. Im Pandemie-Jahr 2020 schoss der Aktienkurs von rund 20 Dollar auf in der Spitze mehr als 165 Dollar nach oben. In diesem Jahr zählt der Titel zu den großen Verlierern im US-Technologie-Index Nasdaq 100. Rund drei Viertel seines Börsenwerts hat Peloton seit Beginn des Jahres eingebüßt. Der Nasdaq 100 glänzt hingegen mit einem Kurszuwachs von mehr als 27%.
Berg- und Talfahrt der Aktie
Peloton – gegründet im Jahr 2012 – ist ein Unternehmen für Fitnessgeräte und interaktive Medien. Zu den Hauptprodukten zählen Trainingsgeräte, die es den Benutzern ermöglichen, per Fernzugriff an Fitness-Kursen teilzunehmen die von den Studios des Unternehmens gestreamt werden. Für die Kurse werden monatliche Abo-Gebühren fällig.
Hauptprodukte des Unternehmens sind ein Fahrrad-Ergometer (Spinning-Bike) und ein Laufband – beide mit großen Bildschirmen ausgestattet, um die Fitnesskurse (Peloton Digital App – Abo-Dienst) zu verfolgen und zu absolvieren. Neben Radfahren und Laufen werden auch Yoga und Meditation sowie Kraft- und Dehnungsübungen angeboten. Peloton bietet also die Möglichkeit, verschiedene Trainingsarten miteinander zu kombinieren und das alles vom heimischen Wohnzimmer oder Hobby-Keller aus. Vor allem in Lockdown-Zeiten, in denen die Fitness-Studios weltweit geschlossen waren, war das eine echte Alternative bzw. ein „must have“ für alle, die fit bleiben oder werden wollen und sich durch eine, wenn auch virtuelle, Online-Community, besser motivieren können.
Neue Angebote sollen Wachstum wieder beschleunigen
Das Wachstumstempo, dass Peloton im Jahr 2020 aufs Parkett gelegt hat, lässt inzwischen deutlich nach. Nach Abschluss des ersten Quartals (per Ende September) strich das Unternehmen seine Prognose für 2022 zusammen. Statt eines Umsatzes von 5,4 Mrd. US-Dollar rechnet Peloton nun nur noch mit 4,4 bis 4,8 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der Abonnenten soll bis Ende Juni 2022 nur noch auf maximal 3,45 Millionen, statt auf 3,63 Millionen steigen.
Den schwächeren Wachstumsaussichten setzt Peloton nun neue Angebote entgegen. So wird das Fitness-Angebot nun durch ein Boxprogramm erweitert, das ebenfalls über die App, das Fahrrad oder die Touchscreens des Laufbands abgerufen werden kann.
Peloton profitiert vom Trend zu smart living
Als strategischer Pluspunkt für Peloton kommt hinzu, dass sich der Trend zum „smarter living“ fortsetzt. Das Home-Office bleibt fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Selbst in einem „normalisierten“, also vollständig geöffneten wirtschaftlichen Umfeld, dürfte Peloton – und damit auch die Aktie – inzwischen mehr Aufwärtspotential als Abwärtsrisiken haben. Ausdauernde Anleger kaufen erste Stücke.