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Raiffeisen Bank International AG: Krim-Krise belastet Geschäft

Der Aktienkurs der Raiffeisen Bank International (RBI) kam mit der politischen Entwicklung in der Ukraine unter Druck.
ISIN: AT 000 060 630 6; Kurs: 24,73 Euro; 
Der Aktienkurs der Raiffeisen Bank International (RBI) kam mit der politischen Entwicklung in der Ukraine unter Druck. Innerhalb weniger Wochen knickten die Kurse des zweitgrößten Ost-Europa-Finanzierers von über 30 Euro ein. Mitte März notierte die Aktie mit 21 Euro gut 30% unter dem Ende Januar erreichten 52-Wochen-Hoch. Inzwischen hat sich der Aktienkurs auf knapp 25 Euro wieder erholt. Dies zeigt, wie sensibel Investoren bei der RBI auf politische Nachrichten aus Osteuropa reagieren.
RBI-Chef Karl Sevelda nahm die Unsicherheiten in Russland und der Ukraine zum Anlass, den Ausblick für das Geschäftsjahr 2014 unter Vorbehalt zu stellen. Schließlich ist das Russland-Geschäft der wichtigste Ertragsbringer des Konzerns. Hier erwirtschaftete die RBI 2013 rund drei Viertel ihres Vorsteuergewinns.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr litt die Bank vor allem unter der Abwertung des russischen Rubels und der ukrainischen Griwna. Diese negativen Währungseffekte belasteten das Ergebnis mit etwa 280 Mio. Euro. Der RBI-Konzerngewinn rutschte von 730 auf 557 Mio. Euro ab. Das Ergebnis je Aktie sank auf 1,83 Euro (nach 2,72 Euro). Im Vorjahr profitierte die Bank noch von hohen Sondereffekten aus Anleiheverkäufen und dem Rückkauf von hybridem Kernkapital.
Damit müssen sich Aktionäre der Bank in diesem Jahr auf eine geringere Dividende einstellen. Diese soll von 1,17 Euro auf 1,02 Euro pro Aktie sinken. Gemessen am aktuellen Aktienkurs errechnet sich jedoch immer noch eine ordentliche Dividendenrendite von etwas mehr als 4%.
Operativ läuft es bei der RBI weiterhin gut. Vor allem die ukrainische Tochter Aval Bank kann sich derzeit vor Kundenanfragen kaum retten. „Wir haben Anfragen in Richtung von 100.000 neuen Konten“, ließ RBI-Finanzchef Martin Grüll verlauten. Eigentlich wollte die RBI das Ukraine-Geschäft verkaufen. Nun steht der Verkauf der Tochter zur Disposition. Abhängig von der politischen Wende in Kiew könnte die Aval Bank, fünftgrößtes Finanzinstitut der Ukraine, im RBI-Konzern bleiben.
Im Januar hatte sich die RBI knapp 3 Mrd. Euro über eine Kapitalerhöhung besorgt. Damit möchte der Konzern die während der Finanzkrise erhaltenen Hilfen von 2,5 Mrd. Euro zurückzahlen. Derzeit verhindern die Bankenaufseher eine Rückzahlung der Hilfsgelder. Die möchten erst sehen, dass sich die politischen Unsicherheiten in Osteuropa auflösen und die Bankengruppe keine zusätzlichen Belastungen von dort zu erwarten hat. Eine Entscheidung darüber wird bis Mitte August erwartet.
Das Geschäft der RBI ist vor allem von der Entwicklung in Osteuropa abhängig. Sollte es zu drastischen Sanktionen des Westens gegenüber Russland kommen, würde dies an der RBI nicht spurlos vorübergehen. Diese Unsicherheit beinhaltet jedoch auch eine Chance. Die RBI ist als Osteuropa-Finanzierer hervorragend aufgestellt. Mit einem KGV von knapp 11 ist die Aktie noch nicht zu hoch bewertet. Zudem sollte die weiter üppige Dividende allzu große Kursverluste abbremsen. Im Bereich von 22 bis 25 Euro ist der Titel für uns ein Kauf.

Empfehlung: Kaufen (bei Rücksetzern in Richtung 22 Euro Positionen aufstocken)

Kursziel: 32 Euro, Stopp-Loss: 19,19 Euro

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