Richemont gewinnt in Asien kräftig dazu
Die Compagnie Financiere Richemont AG hat sich auf Uhren, Schmuck und exklusive Accessoires spezialisiert. Wer sich für Luxusuhren interessiert, der kommt an den Marken Cartier, Jaeger-LeCoultre, Piaget, Vacheron Constanin und IWC nicht vorbei. Dieser Geschäftsbereich steht jedoch nur für 31% des Konzernumsatzes.
Mit über 40% Umsatzanteil sind Schmuckartikel das größte Segment. Darunter sind die Marken Cartier (hier sind die Schweizer Weltmarktführer), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino zu finden. Im für den Schmuckhersteller wichtigen Weihnachtsquartal ist Richemont trotz der strikten Null-Covid-Politik in China weiter gewachsen. Der Konzernumsatz kletterte um 8% auf 5,4 Mrd. Euro. Zwar brach der Umsatz in Festlandchina um 24% ein. Aber die Märkte in Südkorea, Singapur und Australien entwickelten sich viel besser als erwartet.
Asien-Geschäft erwacht wieder
Wachstumstreiber im dritten Quartal war Japan. Im Land der aufgehenden Sonne wurden die Corona-Beschränkungen deutlich früher gelockert als in China. Hier zogen die Verkäufe prompt um 43% Prozent an. Auch das Europageschäft brillierte mit einem Zuwachs von 19%. Hier profitierte der Konzern von der Erholung des internationalen Tourismus.
Die Kassen der Schweizer sind nach wie vor gut gefüllt. Die Barmittel stiegen während des Quartals bis Ende Dezember um 0,6 auf 5,5 Mrd. Euro. Mit der Wiedereröffnung in China dürften die nächsten Quartalszahlen deutlich besser ausfallen. Das operative Ergebnis (Ebit) dürfte um 29% und der Konzernumsatz um 17% steigen. Auch will der Uhren- und Schmuckhersteller die Preise für einige Marken erhöhen. Den Kunden dürften Preiserhöhungen kaum etwas ausmachen, die Margen für Richemont dürften davon jedoch profitieren.
Neues Listing in Südafrika
Mitte März meldete Richemont zudem, sich zusätzlich an der Börse in Johannesburg listen zu lassen. Das aktuell laufenden Programm mit Hinterlegungsscheinen in Südafrika wird durch eine Zweitnotierung der Aktie ersetzt. Das neue Listing dürfte die Komplexität reduzieren und einen besseren grenzüberschreitenden Handel ermöglichen. Die Handelbarkeit der Aktie wird verbessert. Das dürfte sich langfristig positiv auf dem Aktienkurs auswirken.
Der Aktienkurs steht ohnehin kurz vor einem Ausbruch auf ein neues Hoch. Dennoch ist der Titel angesichts des starken Portfolios an Luxusmarken mit einem KGV von rund 22 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,12 nicht übermäßig teuer.