Ryanair ändert Dividenden-Politik
Ryanair ist weiter auf Erfolgskurs. Die irische Fluglinie mit Sitz in Dublin gilt in Europa als Pionier unter den Billigfliegern. Ryanair hat es durch einen beispiellosen Siegeszug geschafft, innerhalb weniger Jahre zur größten europäischen Fluggesellschaft auszusteigen - dicht gefolgt von Lufthansa. Zu Ryanair gehören unter anderem die Fluglinien Lauda, Buzz und Malta Air.
Seit 30 Jahren setzt Unternehmenschef Michael O’Leary erfolgreich auf das Billigflugkonzept. Niedrigste Preise, keine Extras. Auch die Logistik hat Ryanair so einfach wie möglich gestaltet. Das zahlt sich aus. Die Iren kommen auf eine operative Marge von rund 35% (Lufthansa ca. 9%). Die Eigenkapitalrendite liegt bei knapp 30% (Lufthansa 19%).
Prognose wird hochgezogen
Nach einem starken Sommerquartal rechnet der Billigflieger nun auch für das laufende Jahr mit mehr Gewinn. Wegen stärkerer Nachfrage und höherer Ticketpreise zog der Konzernumsatz im zweiten Geschäftsquartal (per Ende September) um 23% auf 4,9 Milliarden Euro an. Die Zahl der Fluggäste stieg um 11%, die Ticketpreise um 14%. Unter dem Strich blieben 1,5 Milliarden Euro in der Kasse hängen. Das waren 40% mehr als vor einem Jahr.
Nun zieht das Unternehmen die Nase für seinen Geschäftsausblick für das Gesamtjahr an. Außerdem plant es regelmäßige Dividenden. Bis zum Ablauf des Geschäftsjahrs dürfte der Überschuss zwischen 1,85 und 2,05 Milliarden Euro erreichen. Aktionäre sollen künftig mit regelmäßigen Dividenden am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Im kommenden Jahr will Ryanair erstmals eine ordentliche Dividende in Höhe von insgesamt 400 Mio. Euro (0,35 Euro/Aktie) ausschütten. Künftig sollen es rund 25% des Gewinns nach Steuern sein. Bisher hatte die Airline nur gelegentlich Sonderdividenden ausgeschüttet.
Aktie ist preiswert und Ryanair will künftig regelmäßig Dividende zahlen
Der Kursverlauf der Aktie spiegelt das gute Abschneiden wider. Der Titel notiert nur noch rund 10% unterhalb seines Allzeithochs. Dennoch ist Ryanair aus fundamentaler Sicht mit einem KGV um 8 günstig bewertet. Auf dem aktuellen Kursniveau steigen dennoch nur ungeduldige „Momentum-Anleger“ ein. Mögliche Rücksetzer in den Bereich um 15,50 Euro bieten sich jedoch zum Aufbau von Positionen an.