Spanische Tochter Gamesa verhagelt Siemens Energy den Jahresstart
Aussichtsreich und günstig bewertet ist aus unserer Sicht die Aktie von Siemens Energy. Siemens Energy ließ nach der jüngsten Prognosesenkung von Siemens Gamesa kräftig Federn. Kein Wunder, denn Siemens Energy hält mit 67% des Aktienkapitals die Mehrheit an Siemens Gamesa und sah sich nach der Gewinnwarnung ebenfalls zu einer Anpassung der Jahresprognose gezwungen. Siemens Energy rechnet im laufenden Jahr nun mit einer Umsatzentwicklung von minus zwei bis plus drei Prozent (bisher: minus eins bis plus drei). Die operative Umsatzrendite soll bei zwei bis vier Prozent liegen (bisher: drei bis fünf Prozent).
Die Probleme häufen sich
Es ist nicht das erste Mal, dass die spanische Tochter Probleme bereitet. Auch im Sommer vergangenen Jahres hatte Gamesa die Jahresprognose eingedampft und Siemens Energy damit belastet. Neben externen Faktoren wie Schwierigkeiten in der Lieferkette sind es vor allem interne Probleme, die Gamesa belasten. So etwa technische Mängel an der neuen Landturbine oder feste Abnahmeverträge, die zu Lasten von Gamesa gehen.
Siemens Energy würde gern bei Gamesa durchgreifen, doch trotz der Aktienmehrheit können die Deutschen nur über den Aufsichtsrat einwirken. Nach der neuerlichen Gewinnwarnung wird daher nun erneut über eine Komplettübernahme von Gamesa durch Energy spekuliert.
Kerngeschäft bei Siemens Energy läuft rund
Bei Energy selbst läuft es indes nicht so schlecht. Das Energietechnik-Geschäft „Gas and Power“ habe sich zuletzt „sehr solide“ entwickelt – hieß es aus dem Unternehmen. Der jüngste Kursrutsch bei Siemens Energy hat die Aktie nun zu einem fundamentalen Schnäppchen werden lassen. Aus Basis aktueller Gewinnschätzungen wird der Titel inzwischen mit einem 2023er KGV von rund 16,5 gehandelt und notiert zudem unter Buchwert (KBV: 0,93).