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Spekulation auf den Turnaround

Telenet Group Aktie sinkt immer tiefer

Rotes Telefon hängt herab und baumelt an einer roten Schnur. © BrianAJackson / Getty Images / iStock
Die schwere Schuldenlast zieht den Aktienkurs der Telenet Group hinab. Steigende Zinsen setzen dem Unternehmen nun zusätzlich zu. Um wieder profitabler zu werden, hat Telenet jüngst zwei weitreichende Entscheidungen getroffen. Wie gehen Anleger nun damit um?

In jüngster Zeit erreichen uns wiederholt Leser-Anfragen zu unserer Einschätzung der Telenet Group Holding. Das belgische Telekommunikationsunternehmen ist der größte Kabelnetzbetreiber in Belgien. Die Gruppe bietet Festnetztelefonie, Mobilfunk, Breitbandinternet, digitales Pay-TV und Kabelfernsehen über ein leistungsstarkes HFC (Hybrid Fiber Coax) Netzwerk für Privatpersonen an. Daneben werden Sprach- und Datenübertragung für Geschäftskunden durch Glasfaser und Koaxialkabel in Belgien und Teilen von Luxemburg unter der Marke „Telenet for Business“ offeriert. 

Der Aktienkurs ist während der vergangenen fünf Jahre stark unter Druck gekommen. Anfang 2018 notierte der Titel noch auf Allzeithoch bei rund 62 Euro, inzwischen handelt die Aktie mit knapp 15 Euro nur noch rund 5 Euro über dem Allzeit-Tief der Aktie aus dem Jahr 2008. Den Konzern drückt eine hohe Schuldenlast – rund 6,3 Milliarden Euro an langfristigen Verbindlichkeiten hat Telenet in seinen Büchern. Entsprechend anfällig für Kursverluste ist der Titel in Zeiten steigender Zinsen. 

Zwei strategische Entscheidungen mit Langzeitwirkung

Um das Unternehmen wieder auf den Wachstumspfad zu führen, hat das Telenet-Management in der ersten Hälfte des laufenden Jahres zwei große strategische Entscheidungen umgesetzt: Im Juni wurde das Funkturmgeschäft an DigitalBridge für die Summe von 745,0 Mio. Euro verkauft und ein Leasingvertrag über 15 Jahre (plus zwei Verlängerungsoptionen) abgeschlossen. Dieser Sale-and-lease-back-Deal spült also erst einmal Geld in die Unternehmenskasse und reduziert die Schuldenlast. Vor etwa einem Monat hat Telenet außerdem mit dem Energieversorger und Netzbetreiber Fluvius ein Joint Venture gestartet, um ein ultraschnelles Glasfasernetz in Belgien (Zielabdeckung: 78 %) aufzubauen. 

Sehr günstige Bewertung

Beide Schritte sind strategisch sinnvoll, dürften sich allerdings erst mittel- und langfristig im Ergebnis niederschlagen. Dennoch ist der Titel auf dem aktuellen Kursniveau mehr als nur einen Blick wert. Die Telenet-Aktie wird derzeit gerade einmal mit dem viereinhalbfachen des Jahresgewinns bewertet (KGV 2023e: 4,53). 

Die Dividende hat Telenet im vergangenen Jahr zwar zusammengestrichen. Statt 2,76 Euro wie in 2021 wurden in diesem Jahr nur 1,38 Euro je Aktie ausgezahlt – dennoch liegt die Dividendenrendite selbst bei einer erneuten Halbierung der Ausschüttungsumme (es gibt leider bisher keine Schätzungen für 2023) bei mehr als 4%. Auf dem aktuellen Kursniveau können langfristig orientierte Anleger erste kleine Positionen in der Aktie aufbauen; zeichnet sich der Turnaround ab, können diese ausgebaut werden.

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