Turnaround beginnt
Der Industriedienstleister Bilfinger macht große Fortschritte bei der Restrukturierung seines Geschäfts. Nach drei Jahren und einem heftigen Einbruch des Aktienkurses von 90 Euro (2014) auf rund 25 Euro (2016) zeichnet sich der Turnaround ab. Bilfinger befindet sich nach mehreren Chefwechseln und Strategieschwenks weiterhin im Umbruch.
Vorstandschef Thomas Blades scheint mit seiner Agenda nun Erfolg zu haben. Er hatte die Konzentration auf zwei Geschäftsbereiche, massive Kosteneinsparungen und den Verkauf von Randgeschäften angestoßen. Inzwischen ist Bilfinger ein reiner Industriedienstleister. Das Unternehmen bietet Services rund um Wartung und Instandhaltung von Industrieanlangen an. Darüber hinaus entwickelt Bilfinger Komplettlösungen für Industrieanlagen, von der Planung über die Finanzierung bis hin zum Betrieb. Kunden kommen aus der Chemie & Petrochemie, Energie & Versorung, Öl & Gas, Pharma & Biopharma sowie Metallurgie und Zement.
Kosten drücken Umsatz nach unten
Die Kosten für den Konzernumbau haben Bilfinger im dritten Quartal 2017 in die Verlustzone gedrückt. Der Fehlbetrag lag bei 21 Mio. Euro. Im operativen Geschäft lief es jedoch wieder besser. Zwar fiel die Leistung um zwei Prozent auf 998 Mio. Euro. Bereinigt um Wechselkursveränderungen und Unternehmensverkäufe stieg der Konzernleistung jedoch zum ersten Mal nach 13 Quartalen wieder an. Neue Großaufträge und Nachholeffekte bei Rahmenverträgen hoben zudem den Auftragseingang um 11% an. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebita) lag mit 21 Mio.Euro auf Vorjahresniveau.
Zum Jahresauftakt meldete Bilfinger einen neuen Auftrag in der Wachstumsregion Naher Osten. Das Volumen der Rahmenverträge beträgt rund 35 Mio. Euro. Es umfasst jährliche Reparaturarbeiten der Sabiya Power & Water Distillation Station in Kuweit.
Im Aktienkurs ist eine Bodenbildung erkennbar. Neben dem Aktienrückkaufprogramm wird auch wieder eine Dividende gezahlt. Bilfinger macht also deutliche Fortschritte beim Konzernumbau. Wir meinen, der Titel hat deutliches Kurspotential. Langfristig orientierte Anleger kaufen die Aktie und bauen ihre Position bei möglichen Kursrücksetzern Richtung 36 Euro weiter aus.
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Kennzahlen |
Kursentwicklung |
Umsatz (2017)*: 3,93 Mrd. |
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Gewinn je Aktie (2017)*: negativ |
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Marktkapitalisierung*:1,79 Mrd. |
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KGV (2019e): 19,7 |
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Div.-Rendite: 2,45% |
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* in EUR |
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Empfehlung: kaufen
Kursziel: 52 Euro, StoppLoss unter 30 Euro
Kurschance: 27% | Verlustrisiko: 26%