Veganer Supermarkt-Betreiber Veganz geht an die Börse
De vegane Supermarkt-Kette Veganz geht an die Börse. Angeboten werden knapp 389.000 Aktien aus einer Kapitalerhöhung in einer Spanne von 85 bis 110 Euro. Die Zeichnungsfrist dafür endete an diesem Mittwoch (3. November). Dem Unternehmen fließen bis zu 42,8 Millionen Euro an frischen Mitteln zu. Mit dem Geld will Veganz eine neue Produktionsstätte nahe Berlin aufbauen. Auch sollen Investitionen in die Bereiche Forschung und Entwicklung, Außendienst, Marketing und internationale Expansion getätigt werden.
Veganz wurde 2011 in Berlin gegründet und ist als erste vegane Supermarktkette Europas bekannt. Das Unternehmen produziert und vermarktet unter dem Label „Veganz“ rein pflanzliche Lebensmittel, die auf alle tierischen Inhaltsstoffe sowie auf Produkte, für deren Herstellung tierische Zutaten verwendet werden, verzichtet. Nach eigener Einschätzung ist Veganz Europas einziger Multi-Sortiment-Anbieter für rein pflanzliche Lebensmittel. Hauptvertriebskanal ist das Markenartikelgeschäft im Einzelhandel. Neben der DACH-Region als Schwerpunkt werden die Produkte in weiteren 24 Ländern vertrieben. Wichtige Handelspartner sind EDEKA, REWE oder Kaufland, Drogerieketten wie Rossmann, dm und Müller oder Discounter wie LIDL, ALDI, Penny und Netto.
Umsätze legen zu, die Gewinnzone lässt noch auf sich warten
2018 erzielte Veganz einen Umsatz von rund 17 Mio. Euro – im vergangenen Jahr waren es bereits 26,8 Mio. Euro (+58% in 2 Jahren). Unter dem Strich arbeitet das Unternehmen noch defizitär. In den ersten sechs Monaten 2021 summierte sich der Verlust auf 4 Mio. Euro. In der Mitte der Zeichnungsspanne würde Veganz auf eine Marktkapitalisierung von rund 120 Mio. Euro kommen.
Der Trend zur Nachhaltigkeit und gesünderem Leben eröffnet dem Unternehmen vielfältige Wachstumschancen. Veganz verfügt über eine starke Marktstellung und zählt die Mehrzahl der großen Lebensmittel-Händler zu seinen Partnern. Zudem kommt das Unternehmen dem Nachhaltigkeitsimage authentisch nach: als Pionier bei der Nachhaltigkeitszertifizierung. Die Aktie eignet sich für risikoaffine Anleger.