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Wertpapieranlage

Indexfonds für alle?

Indexfonds eignen sich nicht für alle Investoren. Nur wenige sind eine Option für Normalanleger.
In der Fachpresse entbrannte vor Kurzem eine heiße Diskussion. Eine These lautete „Indexfonds, auch ETF genannt, sind nur etwas für Profis“. Die Gegenposition: „ETFs sind für Normalanleger gemacht. Die fahren damit am besten.“ Wer hat nun Recht?

Ein Fall aus der Praxis

Petra und Sven Schilmus wollten für ihren dreijährigen Sprössling jeden Monat 200 Euro investieren. Ein guter Freund gab den Tipp: „Nehmt einfach einen Aktien-Indexfonds“. Also eröffneten die beiden ein Depot bei einer Direktanlagebank mit einem Sparplan mit einem ETF auf den EuroStoxx 50. Die Frage: War das richtig? Die Antwort: Jain.  
  • Die Anlagedauer beträgt mindestens 15 Jahre. So ist das regelmäßige Ansparen ein guter Weg, Vermögen aufzubauen. Benötigt der Junge später das Geld, sollte rechtzeitig die Aktienquote reduziert werden.

  • Der ETF spart eine große Portion an Anfangskosten, denn die Eheleute müssen keine Ausgabeaufschläge bezahlen, wie bei aktiv gemanagten Fonds.

  • Der ETF ist auch bei den laufenden Kosten beste Wahl im Vergleich zu klassischen Europa-Fonds. Statt 1,5% p. a. zahlen sie nur 0,2%. Das wird sich langfristig sehr positiv auf die Rendite auswirken.

Optimierungsmöglichkeiten

Allerdings gibt’s auch Contra-Punkte oder zumindest Optimierungsmöglichkeiten:
  • Die Beschränkung auf europäische Aktien ist emotional verständlich, fachlich sind jedoch weltweite Investitionen sinnvoller. Ein ETF auf den MSCI World mit allen Industrieländer-Aktien oder auf den MSCI World All Country, der zusätzlich ca. 12% Schwellenländer enthält, würde für maximale Risikostreuung sorgen.

  • Die Eltern zahlen jeden Monat 2,50 Euro Transaktionsgebühren. Die können sie sparen, wenn sie Angebote nutzen, die Direktbanken regelmäßig anbieten: ETF-Sparpläne zum Nulltarif.

Der Fall zeigt: Indexfonds sind im Grundsatz für Normalanleger geeignet. Der Mehraufwand an Beratungskosten oder durch teurere Produkte von Beratern würde wahrscheinlich am Ende zu einem schlechteren Ergebnis führen. Eine 80%-Lösung tut´s also auch. Gilt das auch für größere Vermögen? Auch hier lautet die Antwort: Jain. Die Produkte wurden entwickelt, um mit einem Wertpapier einen größeren Markt komplett zu kaufen. Also z. B. die 30 DAX-Aktien oder 600 Aktien aus Europa mit dem Stoxx Europe 600. Sämtliche Managementkosten für die Auswahl der „richtigen“ Aktien werden gespart. Wenn Anleger nur die Ursprungsidee umsetzen wollen, sind sie der ideale Partner für Anleger.

Komplexität nicht unterschätzen

Aber: ETFs sind komplex und können am Ende enttäuschen. Hier warten Fallen auf den Anleger:
  • Versteckte Kosten. Beispiel: Ein Indexfonds auf Frontier Markets (hier: DBX1A9), die am wenigsten entwickelten Kapitalmärkte (Afrika). „Offiziell“ kostet der Fonds 0,95% p. a. – ein relativ hoher Wert, aber im Vergleich zu aktiven Fonds günstig. Aber es fehlt in den „offiziellen Gebühren“ eine Kostenkomponente: die Swap-Gebühr. Diese fällt an, weil der ETF-Anbieter die Aktien des Index nicht direkt kauft, sondern den Index über ein Tauschgeschäft stabil abbilden will. Das kostet den Anleger zusätzlich 1,25%. Der wahre Preis für den ETF beträgt also jährlich 2,2% – so hoch ist die Differenz zwischen dem Index und der Fondsrendite.

  • „Spreads“, also der Unterschied zwischen dem Ankaufs- und Verkaufskurs, der nahezu immer im ETF-Börsenhandel anzutreffen ist. Bei den o. g. Standard-ETFs ist der Unterschied meist sehr gering (0,1% oder 0,2%, bei sehr liquiden Werten sogar manchmal bei 0,02%). Bei den „Nicht-Standard“-ETFs sind es häufig 0,5% bis 0,9%. Diese Einmalkosten fallen besonders bei kurzer Haltedauer ins Gewicht.

  • Falscher Zeitpunkt. Diese „Spreads“ variieren je nach Handelszeitpunkt. Wer nicht aufpasst, muss ggfs. doppelt zahlen, z. B. wenn die Order nach 17.30 Uhr ausgeführt wird. Und wenn es an der Börse kracht, sind bei ETFs auch deutlich höhere Preisunterschiede möglich. Der maximale „Spread“ wird auf den jeweiligen Börsenseiten angegeben. Häufig sind es 2% bis 3%.

Dies alles werden Profis beachten; der Laie zahlt dagegen drauf. Deshalb haben beide „Lager“ recht.

Fazit: Eine kleine Schar von Indexfonds ist ideal für Normalanleger, der Rest ist etwas für Profis.

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