Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
8180
Zinsen auf Tiefststand

Wie viel Aktien für eine auskömmliche Rendite?

Wie hoch muss die Aktienquote sein, um in der laufenden Nullzinsphase das Vermögen real zu erhalten? Also nach Abzug der Geldentwertung. Und gegebenenfalls auch noch der Vermögensverwaltungskosten? Höher, als die meisten denken.

Die Zinsen sind auf dem tiefsten Stand seit Langem gefallen. -0,40 % beträgt die aktuelle Rendite für 10-jährige Bundesanleihen (Stand: Anfang Juli 2019) – die Messlatte für den sog. „risikolosen Zins" für Langfristanlagen. Damit sinkt auch der potenzielle Vermögenszuwachs, den Anleger von ihrer Vermögensverwaltung erwarten können.

Der Grund: Die Rendite einer Kapitalanlage ist die Addition des sog. „risikolosen Zinses" plus einer Renditeprämie. Genauer gesagt: einer Risikoprämie. Denn der Anleger geht mit anderen Anlageformen Risiken ein. Diese Prämie bleibt – zumindest ist dies bei Aktien festzustellen - über einen langen Anlagehorizont konstant. Für eine breite internationale Aktienanlage können 6,5% Risikoprämie angenommen werden. Wer stärker das Risiko sucht und Schwellenländer-Aktien wählt, darf eine Risikoprämie von ca. 8 bis 9% erwarten.

Die Notenbanken haben die Logik des Risikos bei Anleihen durcheinandergebracht

Auch bei Anleihen sind Prämien für das Eingehen von Verlust- und Zinsänderungsrisiken vorhanden. Doch diese sind nicht konstant. Denn durch die Käufe der Notenbanken ist die Logik hinter dem Risiko außer Kraft gesetzt worden. Wer heute eine Hochzinsanleihe kauft, die früher 10% Risikoprämien brachte, muss sich mit Werten um 1 bis 3% zufriedengeben. Werden diese Erkenntnisse objektiv betrachtet und auch Steuern und die typischen Kosten für eine Vermögensverwaltung berücksichtigt, ergibt sich für Anleger ein ernüchternder Blick.

Auf Basis der aktuellen Daten ergeben sich für eine Langfristanlage von z. B. zehn Jahren je nach Portfolioausrichtung sehr geringe Renditeerwartungen. Im Beispiel wurde ein internationales Aktienportfolio mit einer Renditeerwartung von 5,9%, das Anleiheportfolio mit (überschaubaren) Ausfall- und Zinsänderungsrisiken mit 0,2% berechnet. In diesen Werten sind bereits die Kosten für die Finanzinstrumente wie Indexfonds enthalten.

65 Prozent Aktienquote im Portfolio sind heute „Pflicht!

Auf Basis dieser Zahlen ist gut zu sehen: Wer sein Vermögen nach Inflation erhalten will, sollte die Aktienquote bei ca. 65% justieren. Erst darüber gibt es einen realen Vermögenszuwachs. Alle Werte darunter führen aus heutiger Sicht zu einem realen Verlust. Als das Zinsniveau noch höher war, reichte eine Aktienquote von ca. 50 %. Wer sein Vermögen nur nominal (also ohne Inflationsausgleich) erhalten will, benötigt auch Aktien: ca. 20 %.

Die schlechte Nachricht: Das Schwankungsrisiko hat sich nicht reduziert. Im Krisenfall ist ein temporärer Vermögensrückgang bei Aktien von 50% und mehr denkbar – glücklicherweise temporär, denn bei einem weltweit gestreuten Aktienportfolio ist ein finaler Verlust sehr unwahrscheinlich.

Übrigens: Vermögensverwalter, die mehr versprechen, spielen mit dem Feuer, weil das Enttäuschungspotenzial für deren Kunden groß ist. Denn alle Profis haben denselben Kapitalmarkt wie alle anderen zur Verfügung. Die Hoffnung, dass Vermögensverwalter durch Timing-Entscheidungen oder dem berühmten „7. Sinn" einen deutlichen Mehrwert erzielen, ist ausreichend widerlegt. Wenn es jemanden mal gelingt, dann nicht auf Dauer. Vielmehr sind gute Vermögensverwalter demütig genug und sagen, dass sie keine Renditen „aus dem Hut zaubern" können, auch nicht mit scheinbar einmaligen Strategien.

 

 

Fazit:

Anleger müssen, um das Vermögen real zu erhalten, in einer Null-Zins-Zeit hohe Aktienquoten fahren. Wer einen langfristigen Anlagehorizont hat, kann die Schwankungen fachlich betrachtet aushalten. Die menschliche Psyche hat dagegen ggfs. noch eine Lernphase vor sich!

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang