In sechs deutschen Städten müssen Investoren derzeit besonders aufpassen. Es handelt sich um Regensburg, Trier, Coburg, Landshut, Bayreuth und Weiden. Dort wird derzeit zu viel gebaut. Die Nachfrage ist überzeichnet. Das ermittelte das unabhängige Research-Institut empirica und signalisiert für diese Städte „hohe Blasengefahr“. Sollte es dort zu einem Markteinbruch – etwa aufgrund einer unerwartet deutlichen Zinswende – kommen, müssen Investoren mit 20% und mehr dauerhaften Mietpreisrückgängen rechnen.
Die genannten (Uni-)Städte lassen sich offenbar vom derzeitigen Studentenboom verführen. Das Problem: Er ist nicht von Dauer. Derzeit schlagen noch der Wegfall des 13. Schuljahres und die Aussetzung der Wehrpflicht bei der Nachfrage nach Studentenappartements durch. Außerdem zieht Deutschland viele ausländische Studenten an.
Deutschlandweit sind wir noch immer ein ganzes Stück von einer Immobilienpreisblase entfernt. Im Schnitt werden hier drei Wohnungen pro Tausend Einwohner fertig gestellt. Die Schuldenquote lag 2014 (jüngste verfügbare Zahlen) bei 40% des BIP. In Spanien – dort platzte vor neun Jahren eine Immobilienpreisblase – wurden im Maximum 15,4 Wohnungen pro tausend Einwohner fertig gestellt. Die ausstehenden Kredite für den Wohnungsbau lagen bei 63% des BIP.
Noch immer hinkt in Deutschland der Wohnungsbau der Nachfrage hinterher. Das führt dazu, dass vor allem Bestandsimmobilien insbesondere in Großstädten gekauft werden – zwei Drittel der Finanzierungen fließen in Bestandsobjekte. Die Zahl der Neubauten nimmt aber langsam zu. Die Luft geht aus der Nachfrage nach Immobilien im Bestand langsam raus.
Fazit: Blind auf Immobilien als Anlage zu setzen, lohnt schon seit längerer Zeit nicht mehr. Die Preise ziehen vielfach stärker an als die Mieten. Kalkulieren Sie die Rentabilität mit einem Sicherheitsabschlag von 20%. Die Gefahr eines Crashs á la Spanien ist allerdings noch ein ganzes Stück entfernt.