Wein als Geldanlage
Wer in Wein investieren möchte, braucht viel Expertenwissen. Am besten schaut man sich den Publikumsfonds March International Vini Catena näher an. Dieser ist der weltweit einzige Aktienfonds, der in Wein investiert.
Die Wahrheit, so heißt es, liegt im Wein. Doch liegt im Wein auch Rendite? Diese Frage bewegt so manchen Anleger von Zeit zu Zeit – insbesondere in Zeiten von Nullzinsen. Und so mancher hat schon sein Glück in Wein-Aktien oder auch im Direktinvestment gesucht. Ein alter Barons de Rothschild schückt nicht nur das Weinregal, sondern kann auch ein gutes Investment sein.
Wer in Wein zur Geldanlage investieren möchte, braucht viel Erfahrung und Expertenwissen. Außerdem ist ein langer Zeithorizont unabdingbar. Rendite im Wein muss reifen. Zudem sind einige Risiken zu bedenken. Denn Wein ist ein exotisches Sachwerte-Investment. Das ist also nicht jederzeit liquidierbar – zumindest nicht immer sofort zu Geld zu machen.
Das Investmentthema „Wein“ kann dennoch für Privatanleger interessant sein. Auch wenn in den traditionellen „Weinländern“ Frankreich, Italien und Spanien der Weinkonsum stagniert, gibt es durchaus Regionen und Länder mit großem Wachstumspotential. Seit 2014 sind die USA Spitzenreiter beim Weinkonsum. Auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften China und Russland wird inzwischen mehr Wein getrunken. Der wachsende Wohlstand breiter Bevölkerungsgruppe kurbelt die Nachfrage an.
Wer in Wein investieren möchte, schaut sich den Publikumsfonds March International Vini Catena näher an. Der Fonds des spanischen Vermögensverwalters March Asset Management ist der weltweit einzige Aktienfonds, der in Wein investiert. Allerdings wird hier keine physische Ware gekauft. Im Keller des Asset Managers stapeln sich also nicht dutzende Kisten seltener Weine.
Fondsmanager Francisco Javier Pérez Fernández investiert in Aktien von Unternehmen, die von der Entwicklung des Weinmarktes profitieren. Dies müssen auch nicht zwingend börsennotierte Weingüter wie die australische Treasury Wine Estates Ltd. (Depotanteil: 3,19%) oder die spanische Baron de Ley SA (Depotanteil: 3,20%) sein. Vielmehr decken die Fondsmanager die komplette Wertschöpfungskette der Weinproduktion ab. Diese reicht von der Landwirtschaft über Hilfssektoren (Hersteller von Korken, Fässern, Glas, etc.), die Weinproduktion (Winzer, Weinkeller), den Alterungsprozess bis hin zum Verkauf im Groß- und Einzelhandel. In all diesen Bereichen suchen die Anlagestrategen nach lukrativen Investments. So finden sich im Depot auch Aktien des deutschen Weinhändlers Hawesko (Depotanteil: 3,22%) oder von Owens-Illinois Inc. (Depotanteil: 2,98 %), einem Flaschenhersteller aus den USA. Insgesamt besteht das Fondsportfolio des Vini Catena aus rund 50 handverlesenen Einzelpositionen. Die zehn größten Titel bilden rund ein Drittel des Fondsvermögens ab.
Europäische Aktiengesellschaften stellen den Löwenanteil (ca. 56%) des Portfolios. Neben US-amerikanischen Aktien (ca. 16%), befinden sich auch Titel aus Kanada (ca. 3,5%), Lateinamerika (ca. 4,8%), Japan (ca. 6%) und Australasien (ca. 3,5%) im Vini Catena. Der Fonds orientiert sich nicht an einem Index oder einer Benchmark.
Die Wertentwicklung des Fonds kann sich sehen lassen. Im Schnitt der letzten fünf Jahre erwirtschafteten die spanischen Vermögensverwalter eine jährliche Rendite von 9,5 % p.a. Da es keine ähnlichen Fondsprodukte und auch keine Benchmark gibt, fehlt es hier ein wenig an Vergleichbarkeit der Wertentwicklung. Anleger der ersten Stunde dürften mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Zumal die Preisschwankungen der Fondsanteile niedriger liegen als die Volatilität globaler Aktienindizes.
Fondsanteile können börsentäglich direkt über die KAG gehandelt werden. Ein Börsenhandel der Anteile ist nicht vorgesehen. Dies ist in diesem Fall aber nicht weiter tragisch, denn der March International Vini Catena kommt ohne den sonst üblichen Ausgabeaufschlag aus. Die laufenden Kosten (TER) befinden sich mit zuletzt 2,25 % p.a. jedoch im oberen Bereich des Marktes.
Fazit: Der March International Vini Catena verfolgt eine interessante Investment-Idee. Der Fonds eignet sich wegen seiner einseitigen Ausrichtung auf „Wein-Investments“ als langfristige Depotbeimischung in einem ausbalancierten Investmentportfolio.