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Europäische Unternehmen im Dividendenfeuer

Schwere Zeiten für Stiftungen

Schwere Zeiten für Stiftungen Bildquelle: Pixabay
Gemeinnützige Stiftungen bestreiten ihre wohltätige Arbeit aus ordentlichen Erträgen, die mit dem Stiftungskapital erzielt werden. Doch diese Erträge schmelzen dahin: Nachdem zunächst die Zinsen auf null gelaufen sind, kommt nun auch noch eine Dividendenflaute auf die Stiftungen zu. Dennoch können (und sollten) Stiftungsvorstände jetzt handeln.

Für Stiftungen brechen noch schwerere Zeiten an. Nach den Zinserträgen brechen nun auch noch die ordentlichen Erträge aus Dividenden weg. Ein Warnsignal war die Entscheidung von Royal Dutch Shell: Der Ölkonzern hat wider Erwarten erstmals die Dividende stark gekürzt. Noch im ersten Quartal blieben die Dividenden von der Pandemie fast unberührt. Sie kletterten um 3,6% auf einen Quartals-Rekord von 275,4 Mrd. USD (251 Mrd. Euro).

Fondsmanager Janus Henderson geht davon aus, dass in diesem Jahr im günstigsten Falle die Ausschüttungen nur um 15% oder 213 Mrd. US-Dollar (195 Mrd. EUR) auf 1,21 Billionen (1,11 Bio. Euro) fallen werden. Im schlimmsten Falle erwartet Henderson eine Kürzung um 493 Mrd. (451) auf 933 Mrd. Dollar (853 Mrd. Euro).

Europa mit Großbritannien von Kürzungen am stärksten betroffen

Europa und Großbritannien wird es laut Henderson voraussichtlich am härtesten treffen. Dort haben die Regulierer die Banken gezwungen, ihre Dividenden auszusetzen. Zudem haben große Ölgesellschaften sowie eine Reihe weiterer führender Unternehmen ihre Dividenden bereits gesenkt. Zu den nach Erwartung von Janus Henderson am stärksten betroffenen europäischen Ländern zählt Frankreich. Das Land ist der größte Dividendenzahler in Europa und mit einem besonders langen Lockdown konfrontiert. Zudem beheimatet es zahlreiche Unternehmen aus wirtschaftlich sensiblen Sektoren und hat ein relativ hohes Maß an politischem Dirigismus.

Deutschland hat die Epidemie gut bewältigt und verfügt über einen günstigeren Branchenmix. Darüber hinaus haben seine schwachen Banken die Auszahlungen bereits drastisch gekürzt, so dass das Verbot der EZB nur geringe Auswirkungen haben wird. Außerdem hat die Allianz als größter deutscher Dividendenzahler versichert, ihre Dividende beizubehalten. In Spanien hingegen werden die Dividenden aufgrund der Dominanz des Banken- und Versicherungssektors und des hohen Anteils, den das Einzelhandelsunternehmen Inditex an der Gesamtausschüttung hat, stark zurückgehen.

Nordamerika und Asien kommen mit blauem Auge davon

Nordamerika und Asien werden voraussichtlich am besten davonkommen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Nordamerika profitiert von einem günstigen Mix an Sektoren (z.B. von einem starken Technologiesektor). Außerdem werden die Unternehmen dort voraussichtlich vor allem durch eine Aussetzung ihrer Aktienrückkaufprogramme anstelle von Dividendenkürzungen ihre Barmittel schonen.

In China und den übrigen Ländern Asiens stehen die Dividenden 2020 anhand der Ergebnisse des Jahres 2019 bereits fest, sodass die Auswirkung voraussichtlich 2021 stärker zu spüren sein wird.

Luft- und Raumfahrt schwer betroffen

Auf Sektorebene sind nach Ansicht von Janus Henderson Banken, Nicht-Basiskonsumgüter und bestimmte Industriebranchen wie Luft- und Raumfahrt am stärksten gefährdet. In weiten Teilen des Öl- und Bergbausektors, im weiter gefassten Finanzsektor und im Bausektor stehen die Dividenden ebenfalls in Frage.

Bei Technologieunternehmen und in defensiven Branchen wie Gesundheit, Lebensmittel und den meisten Basiskonsumgüterwerten sind sie nach Ansicht des Fondsmanagers aber vergleichsweise sicher (mit Ausnahme der Getränkehersteller, die stark von der Gastronomie abhängen).

Fazit: Besprechen Sie kurzfristig mit Ihrer Bank, welche Auswirkungen das für die erwarteten Ausschüttungen hat. Passen Sie Ihr Portfolio ggf. nach Regionen und Sektoren an.
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