Afrika baut fossile Energien kräftig aus
Der diesjährige Klimagipfel wird kein Erfolg werden, sondern ein Signal für eine höhere Förderung fossiler Energie senden. Der COP 27 findet vom 7. bis 18. November im ägyptischen Scharm El-Scheich statt. Die Erfolge lagen bisher darin, dass sich Nationen und Staatenbünde Klimaziele setzten und auf den Klimakonferenzen verkündeten. Die EU, die USA, China und im vorigen Jahr auch Indien haben sich verbindliche Ziele zur Senkung des CO2-Ausstoßes gegeben. Auch wenn die Ziele bisher nicht eingehalten wurden, haben die Staaten mit Selbstverpflichtungen ihren CO2-Ausstoß bisher immerhin stärker gesenkt, als Länder ohne Selbstverpflichtungen.
Einbindung der Entwicklungsländer in Klimapolitik gelingt nicht
Die bisherigen Treiber der Klimapolitik könnten zwar diplomatisch an ihren hehren Zielen festhalten. In der Praxis allerdings setzen sie gerade eine entgegengesetzte fossile Energiepolitik um. Der Verbrauch von Öl, Gas und Kohle zieht angesichts des Ukraine-Krieges kräftig an.
Die Einbindung der Entwicklungsländer in die Klimapolitik - voran Afrika - gelingt nicht. Daher ist in diesem Jahr nicht mit neuen Verpflichtungen zu rechnen. Die Afrikanische Union plant, die Infrastruktur für fossile Energien auszubauen. Neue Erdölraffinerien, Pipelines und Lagertanks sowie neue Gasförderanlagen sollen die Wirtschaft ankurbeln. In der Afrikanischen Union sind alle 55 Staaten des Kontinents Mitglieder. Die Zusammenarbeit der Staaten ist aber wesentlich weniger eng als in der EU.
Afrika forciert fossile Energie
Die Afrikanischen Staaten fühlen sich benachteiligt. Sie sind nur für 4% der weltweiten Emissionen verantwortlich. Den westlichen Ländern gelingt es nicht, Investitionszusagen für erneuerbare Energien in Afrika zu erfüllen. Im Pariser Klimaschutzabkommen 2015 versprachen sie, ab 2020 jährlich 100 Mrd. Dollar an Finanzierungen zur Verfügung zu stellen. Es wurden weniger als 80 Mrd. USD aus privaten und öffentlichen Quellen.
Die energiepolitische Wende der europäischen Staaten fördert sogar afrikanische Investitionen in fossile Energien. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine suchen die Europäer nach neuen Bezugsquellen für Öl und Gas. Das treibt die Weltmarktpreise. Algerien, Mosambik, Nigeria und Angola können in Zukunft zu wichtigen Lieferanten werden.