Aluminium aus Russland fehlt dem Weltmarkt
Bei Aluminium verdichten sich die Chancen für einen Preisdreh. Denn das Angebot an Aluminium dürfte sich künftig weiter einengen. Die Lagerbestände an der Londoner Metallbörse LME gehen bereits deutlich zurück. Seit ihrem Hoch bei 589.000 Tonnen beträgt der Rückgang mittlerweile immerhin schon fast 10%. Angesichts der Tatsache, dass Ende Mai rund 70% der Primäraluminiumbestände russischen Ursprungs waren, ist dies ein Zeichen eines sich deutlich verknappenden Angebots.
Es ist davon auszugehen, dass die aus Russland stammenden Bestände von vielen Unternehmen gemieden werden. Unter der Annahme, dass etwa 70% der (Gesamt)-Lagerfläche aus diesem Grund nicht zur Verfügung stehen, würden sich die freien Bestände bereits unter ihrem Tief des letzten Jahres befinden und damit auf dem niedrigsten Niveau seit Ende der 80er Jahre.
Kaum Aussichten auf steigende Aluminiumproduktion
Die Aluminiumproduktion dürfte sich dagegen kaum erholen. Der seit Monaten fallende Alupreis lässt Investitionen in neue Projekte oder etwa das (Wieder) Hochfahren einiger Schmelzen in China aus wirtschaftlicher Sicht wenig sinnvoll erscheinen. Zwar hatten die jüngsten Regenfälle in der Region Yunnan, die Chance erhöht, dass die dortigen Aluhütten ihren Betrieb wieder hochfahren könnten, doch bleibt zunächst einmal abzuwarten, wie stark sich die Produktion tatsächlich erhöht.
Der Kurs des Leichtmetalls ist seit Ende Januar um knapp 20% gefallen. Aktuell notiert das Industriemetall mit rund 2.160 US-Dollar je Tonne nur noch knapp oberhalb des 52-Wochen-Tiefs von 2.111 US-Dollar je Tonne. An diesem technisch wichtigen Unterstützungsniveau wächst die Chance auf eine Ende des Abverkaufs.