Ausfallrisiken steigen wieder
Die „grünen Zeiten" sind vorbei
Achten Sie wieder stärker auf die finanzielle Gesundheit ihrer Geschäftspartner. Denn mit der abflauenden Konjunktur steigt das Insolvenzrisiko. Sorgen bereitet vor allem der Industriesektor mit seinem spürbaren Auftragseinbruch. Laut Coface, ein großer französischer Kreditversicherer, endete der längste Expansionszyklus in der Eurozone in 30 Jahren bereits im letzten November.
Besonders riskant sind laut Coface die Metall-, Papier und Textilbranche in Europa. Der Automobilsektor schwächelt zunehmend. Auch die Chemie ist in der Folge in Deutschland nicht mehr im grünen (risikolosen) Bereich. Denn mit abschwächender Wirtschaftslage setzt die nachlassende Nachfrage die Erzeugerpreise unter Druck. Der Index der Auftragseingänge für deutsche chemische Erzeugnisse lag Ende Dezember 2018 bei 102 Punkten gegenüber 111 im Vorjahr – ein deutlicher Hinweis darauf, dass die nachlassenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Geschäftsmodell der chemischen Hersteller in Frage stellen.
Langfristig sieht Coface für die Chemie auch wachsende strukturelle Risiken. Denn die Präferenzen der Konsumenten werden sich ändern. Sie werden umweltorientierter „und daher zurückhaltender beim Plastikverbrauch". Im grünen Bereich ist nur noch das Gesundheitswesen.
Fazit
Schärfen Sie wieder ihre Sensibilität, was Ausfallrisiken angeht. Schon in diesem Jahr wird die Insolvenzquote in der Eurozone von nahezu 0% auf 2% ansteigen. Größtes Ausfallrisiko hat derzeit die Türkei mit einer Insolvenzquote von 12%.