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Finanzmärkte

Banken: Vom Brexit überfordert

Viele Anleger hat der Brexit böse überrascht. Wieder einmal gaben Banken und Broker ein schlechtes Bild ab.
Das Handelsgeschehen nach dem Brexit-Referendum wirft ein sehr schlechtes Licht auf Banken und Broker in Deutschland. Es hat erneut gezeigt, dass manche Banken ihre technische Infrastruktur nicht im Griff haben. Die Gelackmeierten sind – nicht zum ersten Mal – die privaten Anleger, die über Direktbroker handeln. Eine ganze Reihe von Produkten konnte am Freitag früh nur mit riesigen Spreads oder teilweise gar nicht gehandelt werden. Die Anleger mussten dem Kursgeschehen zeitweise tatenlos zuschauen. Einige Handelssysteme, darunter solche von großen, gelobten Häusern wie cortalconsors (Online Broker des Jahres 2016, Platz 2) – ein Ableger der französischen Großbank BNP Paribas –, standen über Stunden still. Auch einige Online-Broker (z. B. flatex, markets.com) hatten Schwierigkeiten mit ihren Systemen oder sie hatten diese „wegen Wartungsarbeiten“ vollständig abgeschaltet. Dabei war das Ordervolumen gerade dreimal so hoch wie üblich.

Brexit war planbar

Das ist für private Anleger abschreckend. Denn das Referendum war beileibe kein „Schwarzer Schwan“. Der Termin stand lange fest. Es war sicher davon auszugehen, dass es danach zu einer erhöhten Handelsaktivität kommen würde. Die Banken und Broker hatten sogar selber darauf hingewiesen, dass um den Termin herum mit „teilweise deutlich erhöhtem Orderaufkommen und Marktschwankungen“ zur rechnen sei. Während der hektischen Handelsphase am Freitagmorgen (24.6.) haperte es zudem mit der Kursstellung für etliche Wertpapiere. Davon waren nicht nur Optionsscheine, sondern sogar börsengehandelte Indexfonds (ETF) betroffen.

Commerzbank: An Kursstellung herummanipuliert

Zudem nutzten Banken ihren Gestaltungsspielraum bei Derivaten zu Lasten der Kunden aus. So setzte die Commerzbank die Kursstellung für mindestens einen DAX-Put-Optionsschein über eine Stunde aus. Der Schein war darum gar nicht handelbar. Anschließend war das Papier geraume Zeit nur mit einem extrem hohen Spread und von der Bank veränderten Preisparametern (Volatilitätsannahme) handelbar. Das hat zur Folge, dass sich der Preis anders entwickelt(e), als zum Kaufzeitpunkt des Produkts erwartet werden konnte. Die Anbieter ziehen sich in einen rechtlich sicheren Raum zurück. So argumentiert die Commerzbank, dass sie „nicht verpflichtet ist, jederzeit einen Kurs zu stellen.“ Das ist formal korrekt. Die Willkür, mit der Emittenten die Parameter bestimmter Produkte ändern können, macht solche Produkte für Anleger in hektischen Börsenphasen aber wertlos.

Fazit: Direktanleger müssen grundsätzlich einkalkulieren, dass sie gerade in kritischen Börsenphasen auf der Strecke bleiben. Das konterkariert auf abstruse Weise das Werben der Banken, bei der Geldanlage mehr ins Risiko zu gehen. Risiken, die nicht kalkulierbar sind, werden von klugen Menschen gemieden.

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