Baumwollmarkt ist verunsichert
Die zuletzt starke Rally beim Baumwollpreis gerät ins Stocken. Zwar kletterte der Preis für den Textil-Rohstoff zu Monatsbeginn mit rund 92,50 US-Cent je Pfund auf ein neues Jahreshoch. Doch in den letzten Tagen nahm die Aufwärtsdynamik spürbar ab.
Der Grund: Die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus in Asien verunsichert die Baumwollhändler auf dem Parkett. Bereits in der Erntesaison 2019/20 hat die Corona-Krise mit Fabrik- und Ladenschließungen im Rahmen der Social Distancing-Maßnahmen zu einem kräftigen Einbruch der Nachfrage nach Rohware geführt. Statt anfänglich angenommener 125 Millionen Ballen wurden laut Daten des US-Landwirtschaftsministeriums USDA schließlich nur 103 Millionen Ballen verbraucht. Nun besteht die Angst, dass sich das wiederholen könnte.
Schlechte US-Ernte als Preistreiber
Ein Treiber der Preisrally in diesem Jahr war unter anderem die magere Baumwollproduktion in den USA. Diese hat in der jüngst beendeten Erntesaison 2020/21 zu einem Defizit auf dem globalen Baumwollmarkt geführt. Laut USDA dürfte inzwischen etwa ein Drittel des Bestandsaufbaus der 2019/20er Saison rückgängig gemacht worden sein.
Für 2021/22 könnte ein weiteres Defizit ins Haus stehen, laut dem International Cotton Advisory Committee (ICAC) von rund einer halben Million Tonnen, laut USDA sogar von mehr als 800.000 Tonnen. Allerdings rechnen Branchenbeobachter mit einem deutlichen Produktionsanstieg in den USA. Sowohl USDA als auch ICAC rechnen hier mit einem Produktionsplus von 22%. Sollte nun aber die Nachfrage erneut einbrechen, dürfte die jüngste Baumwoll-Rally bald Geschichte sein.
Fazit: Die Corona-Lage in Asien verunsichert derzeit den Baumwollmarkt. Im Bereich um 92,50 US-Dollar je Pfund stößt die Rally an einen Widerstand.
Empfehlung: Wer unserer Empfehlung vom 16.07. gefolgt ist, nimmt Teilgewinne mit und sichert die Restposition auf Einstandsniveau ab. Das entsprechende Baumwoll-ETC lautet auf die ISIN: DE 000 A0K RJW 6.
