Bessere Geschäfte mit vielen Lieferanten
Unternehmen mit diversifizierten Lieferketten machen bessere Geschäfte als Firmen, die auf wenige Lieferanten setzen. Zu diesem überraschenden Ergebnis kam eine Studie des DIW bei Unternehmen in der Informations- und Kommunikationsbranche, die Hardware (z.B. Chips, Leiterplatten) oder Computer importieren. Verglichen wurden Unternehmen, die ihre Importe aus nur einem Land beziehen mit Unternehmen, die ihre IKT-Importe aus über 12 Ländern einkaufen.
Diverse Faktoren vergünstigen diversifizierte Lieferketten
Das Ergebnis der Studie widerspricht bisherigen Annahmen. Die gingen davon aus, dass Lieferanten aus verschiedenen Ländern höhere Kosten verursachen, weil kleinere Orders je Anbieter höhere Stückkosten nach sich ziehen. Hinzu kommt, dass Lieferanten aus mehreren Ländern einen größeren Verwaltungsaufwand verursachen.
Offenbar wurde bisher aber die Verhandlungsmacht diversifizierter Lieferketten unterschätzt. Wer bei Lieferanten aus verschiedenen Ländern einkauft, hat offenbar bessere Möglichkeiten, günstigere Einkaufspreise durchzusetzen. Hinzu kommt, dass Einkäufer so verschiedene Währungseffekte, Saisonalitäten oder individuelle Angebote nutzen können. Außerdem ist die Abhängigkeit geringer und kostenintensive Lieferausfälle können viel besser vermieden werden. Diese Effekte scheinen den Skalierungs-Vorteil fokussierter Lieferketten mehr als auszugleichen.