Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1720
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit sinkt

Gefährliche Camouflage

Deutsche Produkte sind hochwertig und begehrt. Doch sie werden immer teurer produziert. Warum dies kaum bemerkt wird.
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit erodiert – und kaum jemand merkt’s. Der Grund: Unsere Außenhandelsstruktur gepaart mit dem Preiseffekt des sinkenden Euro verhüllt die aufkommende Wettbewerbsschwäche. Deutsche Waren werden für Käufer in vielen Ländern günstiger, obwohl die Herstellungskosten (Lohnstückkosten) steigen. Seit 2007 ziehen bei uns die Arbeitskosten deutlich an. Im Ausland blieben sie im selben Zeitraum gleich oder sanken. Im Schnitt hat das Ausland inzwischen einen Arbeitskostenvorteil von 22%, der Euroraum von 18%. Gleichzeitig verbessert sich die Produktivität in Deutschland kaum noch. Von 2007 bis 2014 betrug der Anstieg jeweils nur 0,5%. Allerdings sind nur die skandinavischen Länder, Belgien, die USA und die Niederlande produktiver als wir. Die Vergleichsländer insgesamt liegen 12% unter dem deutschen Niveau. Der Euroraum liegt sogar um 14% unter der Produktivität Deutschlands. Von den Lohnstückkosten her ist die deutsche Wirtschaft jetzt in derselben schlechten Position wie im Krisenjahr 1999! Allein von 2011 bis 2014 verschlechterte sich die Lohnstückkostenposition Deutschlands um 5%. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) errechnet. Dennoch schlägt das nicht auf den Absatz durch. Die deutsche Exportwirtschaft wird durch den schwachen Euro angetrieben, der stärker gefallen ist, als die Lohnstückkosten gestiegen sind. Gegenüber dem Yen verlor der Euro 2015 gut 4%, gegen das britische Pfund 10%. Zum Schweizer Franken wertete er um 12% und gegen den US-Dollar sogar um 16% ab. Eine ganz andere Entwicklung zeigt sich in Spanien. Dort sind die Lohnstückkosten 2013 und 2014 gesunken. Zwischen 2009 und 2013 stieg die (Arbeits-)Produktivität um jeweils mehr als 1%. Wichtigster Exportmarkt der Spanier ist seit langer Zeit Südamerika. Gegenüber den südamerikanischen Währungen wertete der Euro im letzten Jahr auf. Dadurch konnte Spanien trotz solider Entwicklung keinen Boden gutmachen. Die deutsche Wirtschaft ist in keiner sonderlich guten Verfassung. Nur das Umfeld schafft enormen Rückenwind. Der Euro hat zu den Währungen unserer Haupthandelspartner deutlich abgewertet. Die Industrie arbeitet mit günstigen Energiepreisen.

Fazit: Um die günstigen Sondereffekte bereinigt, steht die deutsche Wirtschaft deutlich schlechter da als vor fünf Jahren. Dem sollten Unternehmer mehr Aufmerksamkeit schenken.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: KANA Stiftungs- und Vermögensberatung GmbH mit quantagon

KANA geht zusammen mit quantagon nicht hinreichend in die Tiefe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die eigentlich angefragte KANA Stiftungs- und Vermögensberatung GmbH reicht ein Angebot der mit ihr kooperierenden quantagon financial advisors GmbH ein. KANA, ist zu erfahren, könne ergänzend umfassende Beratungsdienstleistungen für Stiftungen anbieten. an. Die Bandbreite der Themen reiche von der Formulierung der Anlagerichtlinie inklusive individueller Regelungen über die Unterstützung der Stiftungsbuchhaltung bis zur Beratung im Umgang mit der Stiftungsaufsicht. Was hat quantagon zu bieten?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Neue EU-Richtlinie

EU macht bei Greenwashing Ernst

Europäische Union © Alterfalter / Fotolia
Die neue Greenwashing-Richtlinie der EU wurde erst Ende Februar erlassen. Inzwischen hat die EU ein erstes Musterverfahren begonnen. Das zeigt, dass die EU Ernst macht. Eine Übergangszeit wird es nicht geben. Die Unternehmen müssen nachweisen können, dass ihre Umweltbehauptungen auch zutreffen.
  • Fuchs plus
  • Emerging Markets ziehen Goldreserven aus den USA ab

Zweifel an der Stabilität der USA wachsen

Übereinandergestapelte Goldbarren © Filograph / Getty Images / iStock
Mit Blick auf die USA werden einige Länder nervös. Die Zweifel an der wirtschaftlichen und finanziellen Solidität wachsen - vor allem in einigen Emerging Markets. Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der Rechtstreue der USA. DAs hat zu beachtlichen Bewegungen am Goldmarkt geführt. Etliche Länder ziehen Goldreserven aus den USA ab. FUCHSBRIEFE analysieren, was dahinter steckt.
  • Fuchs plus
  • Unterhauswahlen in Großbritannien

Labour wird einen Koalitionspartner brauchen

In Großbritannien deutet sich eine Wahlüberraschung bei den anstehenden Unterhauswahlen an. Aller Voraussicht nach wird Labour die Wahl gewinnen. Aber es ist auch wahrscheinlich, dass die Partei einen Koalitionspartner brauchen wird. Das wird sich auf die Regierungsarbeit auswirken.
Zum Seitenanfang