Auch im Großhandel setzen sich Marktplätze durch
2021 haben die Umsätze mit Produkten im B2B-Handel über das Internet um 30% auf 352 Mrd. Euro (netto) zugenommen. Damit entfallen inzwischen 9,4% der Gesamtumsätze im Handel mit Geschäftskunden auf den Onlinehandel. In diesem Jahr wird der Anteil auf knapp über 10% bzw. 470 Mrd. Euro wachsen. Rechnet man jene Einkäufe hinzu, die über eine feste EDI-Datenverbindung laufen (was vor allem größere Unternehmen nutzen und technisch etwas veraltet ist), waren 2021 sogar 32% aller B2B-Umsätze Onlinekäufe. Das zeigt eine Analyse von Creditreform, ECC Köln, Adobe und Intershop.
Vorteile für Kunden
Der Online-Handel bietet den Kunden Vorteile. Sie können ihre Einkäufe einfach in ihre Buchungssoftware integrieren und so den Verwaltungsaufwand verringern. Die Marktplätze bieten zusätzlich die Möglichkeit, Preise zu vergleichen. Daher gewinnen die Marktplätze schnell Marktanteile. Noch 2018 erreichten sie erst 15%, im Vorjahr waren es schon 27%. Die Wachstumsraten der Marktplätze liegen somit bei 52% im Jahr.
Im Großhandel keine dominierenden Anbieter
Im Großhandel gibt es viele Marktplätze, aber keine dominierenden Anbieter. Zwar spielt Amazon auch hier eine Rolle. Der Online-Händler hat aber eine viel kleinere Bedeutung als im Einzelhandel. Andere wichtige Marktplätze sind Klöckner & Co für den Stahlhandel. Simple Systems, Mercateo und Wucato sind große Anbieter für verschiedene Bedarfsprodukte (Werkzeuge, Elektroausstattung, Büromaterial, Arbeitssicherheit, Maschinenbedarf, usw.). Größere Unternehmen nutzen auch den SAP Ariba Marktplatz.
Fazit: Auch im Großhandel setzt sich der Onlinehandel über Marktplätze immer stärker durch.