Essbare Autositze
Es ist enorm fest, es ist günstig in der Herstellung, es ist leicht wiederverwertbar, es ist ungiftig für die Umwelt und es ist: Plastik. Das Fraunhofer ICT hat mit diesem Faserverbund-Werkstoff aus Bioplastik so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau entwickelt. Ein Alleskönner-Material, das eine Festigkeit wie Polyamid aufweist, jedoch um einiges günstiger in der Herstellung ist. Beim Recycling kann der Verbundstoff einfach aufgeschmolzen werden.
Viele Einsatzmöglichkeiten im technischen Bereich –PLA ist ein Massenprodukt
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Mit dem Material können Gehäuse, Maschinenteile wie Gleitlager, Laufrollen oder Zahnräder oder Autoteile wie Sitzschalen hergestellt werden.
Der Kunststoff besteht aus Naturstoffen (Milchsäuren). Er wird aus Maisstärke, Rohrzucker oder Lignin, dem Abfallprodukt der Zellstoffherstellung, hergestellt.
Milchsäure wird auch als Nahrungsmittel genutzt, ist somit vollkommen harmlos. Theoretisch könnte man also die hergestellten Sitzschalen (im Rohzustand) essen, ohne gesundheitliche Schäden zu erleiden. Allerdings: Wird das Plastik ins Meer geworfen, löst es sich nicht auf. Es verunreinigt zwar Gewässer, ist aber nicht schädlich für den Fischbestand.
Weiterer Vorteil: Das Bio-Plastik benötigt in der Herstellung weniger Energie als konventionelles Plastik. Pro Kg hergestelltem PLA-Verbundstoff wird nur halb so viel CO2 produziert, wie bei der Herstellung konventioneller Faser-Verbundwerkstoffe.
Fazit
Ein neues Material, dass viele Probleme herkömmlicher Verbundmaterialien beseitigt. Größte Vorteile sind der günstige Preis und dass es als nachhaltiges Material beworben werden kann.