KMU: Stadt-Land-Unterschiede bei der Digitalisierung
Nun die weniger gute: Erst bei den stark digitalisierten Kleinunternehmen gibt es eine Stadt-Land-Teilung. Plattformorientierte Unternehmen, also solche, die z.B. zur Mitarbeiterrekrutierung (Social Media) oder für die Vertriebskanäle (Marktplätze) digitale Möglichkeiten nutzen, finden sich überwiegend im urbanen Raum. Demgegenüber stehen digitalisierte Hersteller, also verarbeitende Betriebe mit digitalisierten Produktionsanlagen und Industrierobotern. Diese befinden sich überwiegend in ländlichen Gegenden.
Ableitungen für Unternehmen
Gerade für das verarbeitende Gewerbe im ländlichen Raum lassen sich aus diesem Befund aus Sicht von FUCHSBRIEFE mehrere Handlungspotenziale ableiten:
- In Zeiten des Fachkräftemangels sollten diese vor allem für die Mitarbeitersuche Online-Plattformen nutzen.
- Kooperieren sie mit plattformorientierten Unternehmen (aus der Stadt), können sie Synergieeffekte nutzen. Digitale Plattformen bieten oft eine hohe Kundenreichweite. Durch Kooperationen mit solchen Unternehmen steigern sie Ihre Bekanntheit.
- Durch die Präsenz auf digitalen Plattformen haben sie die Chance, Kunden besser zu verstehen und individuelle Services anzubieten. Durch Datenanalysen können sie Kundenbedürfnisse identifizieren und maßgeschneiderte Angebote entwickeln.
Da die plattformorientierten Unternehmen eher dem Dienstleistungssektor zuzurechnen sind, gibt es für sie weniger, was sie von den ländlichen Industrieunternehmen lernen könnten. Allerdings zeigt die Studie, wo das verarbeitende Gewerbe noch Digitalisierungs-Hilfe benötigt. Hier liegen noch weitere Aufträge für Programmierer, Entwickler und Berater (aus dem städtischen Raum). Und es zeigt sich: Nicht- oder wenig-digitalisierte Unternehmen gibt es nach wie vor überall.